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Berlin in Sorge (Spieltag 11)

Am Tabellenende spitzt es sich weiter zu. Die Bayern bleiben auf einem Abstiegsplatz, sicherten sich aber am elften Spieltag zwei wichtige Punkte, die ihnen die Perspektive eröffnen, diesen noch zeitig zu verlassen. Auch das zweite vom Abstieg bedrohte Münchner Team, der MSC 1836, punktete doppelt. Umso tiefer die Sorgenfalten in den Gesichtern der Berliner: Es droht der Gang in Liga zwei.

Der elfte Spieltag:

Berlins Teamkapitän Lars Thiede (rechts) und sein Mitspieler Alexander Seyb sorgen sich um den Klassenerhalt. | Foto: Michael Reiß/MSC 1836

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Das ließ sich gar nicht gut an für die Solinger, die am Vortag drauf und dran gewesen waren, der OSG Baden-Baden Zählbares abzunehmen. In einem damenlosen Mittelspiel hatte sich am Spitzenbrett Jorden van Foreest erhebliche Probleme eingehandelt, während angesichts dieser drohenden Null nicht klar erschien, woher denn der volle Punkt kommen soll, um diese Null zu kompensieren. Aber mit der Zeit setzte sich der Elovorteil des Favoriten doch durch.

Als Erwin l’Ami gewonnen hatte, offenbarte sich auf Twitter, dass mit Anish Giri ein Top-Ten-Großmeister zuschaute. Giri pries öffentlich die Najdorf-Kunst seines langjährigen Sekundanten und Wegbegleiters.

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Nachdem er am Vortag der Matchwinner gewesen war, gönnte sich Maxime Vachier-Lagrave am Sonntag eine Auszeit. Aus der Eröffnung hatte er mit Weiß sogar etwas weniger als nichts herausgeholt. Also schickte der Franzose lieber ein Remisangebot in Richtung David Navara, bevor ernsthaft etwas anbrennt.

Wahrscheinlich hatte MVL da schon abgeschätzt, dass er sich gegen nominell deutlich unterlegene Mülheimer dieses Unentschieden leisten kann. Bald eröffneten Arkadij Naiditsch und Michael Adams den Reigen. Auf Mülheimer Seite gelang es immerhin Michael Feygin und Volkmar Dinstuhl, die Höhe der Klatsche ein wenig zu reduzieren.

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Mit der ersten Saisonniederlage im Gepäck taten sich die abermals ohne ihre drei Topleute angetretenen Viernheimer auch gegen den starken Aufsteiger aus Kirchweyhe sehr schwer. Wäre nicht Kirchweyhes Spitzenmann Velimir Ivic ein Endspielfehler unterlaufen, es hätte für einen neuerlichen Punktverlust gesetzt, was auch mit dem schwarzen Doppenull-Wochenende von Ilja Zaragatski zusammengehangen hatte. Letztlich reichte es für den Favoriten trotz dieser Null des diesmal am Brett anstatt auf YouTube eingesetzten Großmeisters für einen knappen Sieg, der den SC Viernheim vorerst zumindest in Schlagdistanz der OSG Baden-Baden hält.

Kirchweyhes Chef Peter Orantek musste mitansehen, wie sich seine Großmeisterriege im Weserstadion in eine knappe Niederlage gegen den SC Viernheim fügte. | Foto: Stefan Spiegel/SC Viernheim
Kirchweyhes Chef Peter Orantek musste mitansehen, wie sich seine Großmeisterriege im Weserstadion in eine knappe Niederlage gegen den SC Viernheim fügte. | Foto: Stefan Spiegel/SC Viernheim

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Apropos Ilja Zaragatski. Dessen Bezwinger vom Vortag Nikolas Wachinger, der gerade noch Europameisterschaft gespielt hat, gelang mit zwei Siegen ein perfektes Bundesligawochenende – ebenso wie seiner Mannschaft. Matchwinner Wachinger und seine grün-weißen Kollegen können sich über einen zweiten Sieg freuen, einen knappen und hart erkämpften. Die Bremer haben jetzt vorerst die Abstiegsränge verlassen.

Nikolas Wachinger. | Foto: Paul Meyer-Dunker/DSB
Nikolas Wachinger. | Foto: Paul Meyer-Dunker/DSB

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Wer das verliert, würde tief im Schlamassel stecken, so viel war klar. Nicht klar war, dass der Vergleich so deutlich zugunsten der Münchner ausgehen würde. Ob es allein am Elo Vorteil lag, oder ob auch der zeitig von Mannschaftsführer Michael Reiß gelieferte Kaffee seinen Teil beigetragen hat?

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Ex-Europameister Ivan Saric jedenfalls musste trotz (oder wegen?) Kaffees diesen Zittermoment überstehen:

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Während sich die Münchner nun ein wenig Luft verschafft haben, spukt in Berlin das Abstiegsgespenst mehr denn je.

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Gestern stand an dieser Stelle, mit dem Erklimmen des sechsten Tabellenplatzes stehe der USV TU Dresden in der Schachbundesliga so gut da wie lange nicht. Diese Einschätzung ist veraltet. Die an diesem Wochenende stark aufgestellten Dresdner sorgten mit einem weiteren Sieg dafür, dass der am Samstag in Deggendorf aufgegangene Hoffnungsschimmer weiterhin nur matt schimmert, anstatt zu scheinen.

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Ob der Umstand, dass er für beide um nicht mehr geht als eine möglichst ordentliche Platzierung im Abschlussklassement sich auf das Geschehen auf den Brettern ausgewirkt hat? Zumindest das Geschehen an den ersten sechs Brettern sah danach aus. Und das wiederum barg für Kiel die Chance, Deizisau gleich zwei Beine zu stellen anstatt eines. Früh hatte Kiels Szymon Gumularz gegen Alexander Graf Oberwasser bekommen und sollte auch den vollen Punkt einfahren. Aber Deizisaus Topscorer Adam Kozak (6,5/9) sicherte seinem Oktett zumindest das Unentschieden.

Adam Kozak. | Foto: Angelika Valkova/SF Deizisau
Adam Kozak. | Foto: Angelika Valkova/SF Deizisau

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Um die bitter nötigen zwei Punkte gegen den Abstieg musste der FC Bayern hart ringen. Und sogar einem Rückstand nachlaufen, nachdem am achten Brett Hamburgs Julian Kramer den ersten vollen Punkt in diesem Match verbuchte. Allerdings zeichnete sich da schon ab, dass am dritten Amin Tabatabaei für die Bayern ausgleichen würde.

Zum Matchwinner für die Bayern wurde der österreichische EM-Held Valentin Dragnev, der gegen Ljubomir Ftacnik ein etwas besseres Schwerfigurenendspiel knetete, bis dem Hamburger Slowaken in kritischer Lage das entscheidende Versehen unterlief.

World-Cup-Qualifikant Valentin Dragnev. | Foto: Johannes Winkler
World-Cup-Qualifikant Valentin Dragnev. | Foto: Johannes Winkler

 

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