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Münchner Derby und Titel-Vorentscheidung in Viernheim

„Was soll ich sagen? Der FC Bayern ist auch nicht die schwächste Mannschaft!“ Gerald Hertneck klingt vor dem Münchner Derby in der Schach-Bundesliga alles andere als optimistisch. Der Großmeister von der Münchner Schachakademie (MSA) Zugzwang gesteht vor dem Duell am Freitag (16 Uhr) der beiden Reisepartner: „Ich mache mir keine großen Hoffnungen …“ Dabei benötigt MSA angesichts von 4:12 Punkten jeden Zähler, um nicht von Rang zwölf einen Platz tiefer in die Abstiegszone zu rutschen. Auch gegen Werder Bremen (11:5) und den Tabellenvierten SK Kirchweyhe (12:4) rechnet sich Hertneck am Samstag (14 Uhr) und Sonntag (10 Uhr) in Viernheim nichts aus.

Ob sich Viswanathan Anand wie zuletzt vor zwei Jahren an den Baden-Badener Brettern materialisieren wird? | Foto: Hartmut Metz

Ganz anders der FC Bayern. Der Tabellenachte (8:8) erwartet am Wochenende „mindestens einen Sieg, am liebsten aber drei“, sagt Niclas Huschenbeth. Der Topscorer der Münchner macht dabei aus seinem Herzen keine Mördergrube. Auf jeden Fall geschlagen werden soll zum Auftakt am Freitag Lokalrivale MSA Zugzwang, stellt der Großmeister klar. „Wir sind schließlich ein gutes Team“.

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"Keine großen Hoffnungen": Gerald Hertneck. | Foto: Hartmut Metz

Das soll diese Aussage auch an den beiden folgenden Tagen bestätigen: Hinter Kirchweyhe und Werder liegt der FCB zwar aktuell in der Tabelle – aber die beiden weiteren Gegner haben bisher noch gegen kein einziges Top-Team spielen müssen, das vor den Bayern liegt. Trotzdem gaben Kirchweyhe wie Werder einige Punkte gegen Vereine aus der unteren Tabellenhälfte ab. Insofern müssen sich Huschenbeth&Co. kaum verstecken und rechnen sich Chancen auf Zählbares aus. „Wir wollen uns frühzeitig den Klassenerhalt sichern“, gibt die Nummer drei des FC Bayern als Prämisse aus.

Zwei Weltauswahlen kämpfen um den Titel

Bei der zentralen Runde prallen am Samstag auch Tabellenführer Viernheim (16:0) und Serienmeister OSG Baden-Baden (15:1) aufeinander. Der 17-fache Meister aus der Kurstadt will verhindern, dass der Herausforderer aus Hessen, der aber ebenfalls beim Badischen Schachverband spielt, den Titel entreißt. Beide Seiten werden daher Weltklasse-Großmeister ans Brett schicken. So soll bei Baden-Baden sogar der indische Ex-Weltmeister Viswanathan Anand nach zwei Saisons Pause auflaufen. Ohne Anand unterlag der Titelverteidiger im Vorjahr Viernheim im Spitzenkampf. Trotzdem wurde Baden-Baden am Ende mit 28:2 Punkten knapp Meister.

Vor dem „Tiger von Madras“ dürfte noch sogar Fabiano Caruana aufgeboten werden. Der Italo-Amerikaner könnte zusammen mit Hikaru Nakamura einfliegen, ist doch das Blitz-Ass aus den USA am ersten Brett bei Viernheim gemeldet. Gespielt hat in dieser Saison bereits Nodirbek Abdusattorov für Viernheim. Der Usbeke ist einer der großen Aufsteiger des letzten Jahres. Der Shootingstar wäre sowohl für Caruana wie Anand eine harte Nuss.

Das gilt auch für die Deizisauer (15:1), die am Freitag die Viernheimer erst knacken müssen. Baden-Baden bekommt es am Sonntag mit dem Tabellendritten zu tun. Theoretisch könnte am Sonntagabend das schwäbische „Farm Team“ der OSG, wie die Deizisauer zuweilen genannt werden, der lachende Dritte sein …

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