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"Wird spannend": Die Münchner Clubs vor Saisonbeginn

Obwohl mit dem Münchener SC 1836 ein Traditionsclub die Bundesliga als Absteiger verlassen musste, sind einmal mehr zwei Vereine aus der bajuwarischen Landeshauptstadt vertreten. Zum FC Bayern München gesellte sich mit der Münchner Schachakademie (MSA) Zugzwang ein anderer alter Bekannter im Oberhaus. Aufsteiger MSA Zugzwang blieb als Meister der Zweiten Bundesliga Ost ungeschlagen. Zum Bundesliga-Auftakt hoffen beide Münchner Clubs, zumindest einmal doppelt zu punkten.

Bajuwarische Rochaden: Amin Tabatabaei (links) rückt beim FC Bayern ans erste Brett vor. Parham Maghsoodloo (2.v.l.), der es bislang besetzte, hat beim SC Viernheim angeheuert. Pavel Eljanov (r.) blebt in München. Vom Spitzenbrett des Absteigers Münchener SC 36 ist er ans Spitzenbrett des Aufsteigers Münchner Schachakademie gewechselt. | Foto: Wolfgang Galow/FC Bayern München

Das Team um Großmeister Gerald Hertneck verstärkte sich enorm – aber dennoch bleibt der Klassenerhalt ein schwieriges Unterfangen. „Die Bundesliga wird immer stärker, und von 16 Klubs steigt immer ein Viertel ab“, sieht Bayern-Abteilungsleiter Jörg Wengler auch den Vorjahresneunten vor einer Herkulesaufgabe stehen, denn: „Die halbe Liga kämpft um den Klassenerhalt. Das wird hinten wie vorne eine spannende Saison“, prognostiziert Wengler.

An der Spitze habe sich Vizemeister Viernheim weiter verstärkt, um Abonnementmeister OSG Baden-Baden nach dem knappen Zieleinlauf der letzten Saison endlich zu stoppen. Die im Badischen Schachverband angesiedelten Hessen haben sich unter anderem mit dem bisherigen Bayern-Ass Parham Maghsoodloo verstärkt. Sein nicht viel schlechterer Landsmann Amin Tabatabaei rückt dafür beim FC Bayern ans Spitzenbrett. Zudem gibt ein dritter starker Iraner mit Pouya Idani auf Ranglistenplatz vier sein Debüt in der Bundesliga. Sonst setzt der FCB im Kader auf bekannte Gesichter.

Mehr verändert hat sich beim Lokalrivalen: „Wir hatten heuer ungewöhnlich viele Zugänge“, sagt Hertneck und verweist vor allem auf den ukrainischen Weltklassespieler Pawel Eljanow. Hinter diesem übernimmt Dominik Horvath, der kurz vor Großmeister-Titel steht, Brett zwei. Mit dem weiteren Österreicher Arthur Kruckenhauser, der bis dato noch nicht bei MSA zum Einsatz kam, erhöht sich das Kontingent von Spielern aus der Alpenrepublik auf gleich fünf im 16er-Kader.

Dominik Horvath, einer von fünf Österreichern im Kader des Aufsteigers MSA. | Foto: Thorstein Magnusson/Reykjavik Open
Dominik Horvath, einer von fünf Österreichern im Kader des Aufsteigers MSA. | Foto: Thorstein Magnusson/Reykjavik Open

Zudem schloss sich der in München lebende isländische Großmeister Gudmundur Kjartansson MSA Zugzwang an. Als Einheimischer gilt auch Julian Jorczik. Überdies stieß Alexander Maier schon im letzten Jahr zum späteren Aufsteiger als „im  Prinzip sechster Neuzugang“ dazu, wie Hertneck ausführt. Der ehemalige Weltklassespieler selbst sitzt somit nur am achten Brett, wenn sein Verein in Bestbesetzung antritt.

Nominell ist der FC Bayern etwas stärker. Dennoch wären beide Münchner Clubs am ersten Doppel-Spieltag mit zwei Punkten zufrieden. Das Duett gastiert als Reisepartner in Neuwied. Gegen Aufsteiger Heimbach-Weis-Neuwied und den SC Remagen Sinzig hoffen Wengler wie Hertneck auf zumindest einen Sieg. Gleich am Samstag (14 Uhr) könnte es zu einem pikanten ukrainischen Duell am Spitzenbrett kommen, wenn Remagen Sinzig mit Fan-Liebling Wassily Iwantschuk anträte und der auf Eljanow in den Farben von MSA Zugzwang träfe. Die Bayern bekommen es erst mit dem Bundesliga-Debütanten aus Neuwied zu tun und messen sich am Sonntag (10 Uhr) mit Remagen Sinzig.

Entspannung fern des Fahrstuhls sieht Wengler für die Münchner Vereine erst ab der übernächsten Saison. „Dann werden die Zweiten Ligen von vier auf zwei reduziert und aus der Bundesliga steigen nur drei Mannschaften ab“, hofft der FCB-Abteilungsleiter wegen des geringeren Abstiegsdrucks auf mehr Kontinuität im deutschen Schach-Oberhaus – auch für die Vordenker aus München.

 

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