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US-Import aus Madrid (12. Spieltag)

Deizisau ist draußen. Nach der 3:5-Niederlage des Vizemeisters gegen den Hamburger SK am zwölften Spieltag bleiben drei Teams, die um die Meisterschaft kämpfen: Viernheim, Baden-Baden und Solingen. Die SF Deizisau liegen drei Spieltage vor Saisonende als Vierter jetzt sechs Punkte zurück.

Dresden könnte drinbleiben. Zumindest haben sich die Dresdner im Dreikampf um den Platz überm Strich mit ihrem Sieg am Freitag über König Tegel einen kleinen Vorsprung erarbeitet. Entscheiden werden die direkten Vergleiche in den letzten drei Runden. Dresden, Düsseldorf und Augsburg spielen noch untereinander sowie gegen Aachen.

Nach Richard Rapport erschien am Freitag ein weiterer Import vom Kandidatenturnier in Madrid an den Baden-Badener Brettern. Fabiano Caruana war angetreten, um sicherzustellen, dass vor den entscheidenden Matches gegen Deizisau (Samstagvormittag) und Viernheim (Samstagabend) die weiße Baden-Badener Weste unbefleckt bleibt. Viernheim, 8:0-Sieger über Düsseldorf, konterte diese Personalie mit dem Einsatz von Shakh Mamedyarov. Nun ist die Frage, ob Baden-Baden am Samstag noch einmal personell nachlegt. Der Baden-Badener Edelkader würde zum Beispiel erlauben, mit Anish Giri einen weiteren Weltklassespieler in die entscheidenden Gefechte zu schicken.

"Es liegt an mir zu zeigen, dass ich in die Schachbundesliga gehöre", hat Lara Schulze im Gespräch mit schachbundesliga.de gesagt. Im Weserstadion hat sie jetzt den Worten Taten folgen lassen. Sportlich ging es im Match ihrer Bremer gegen den FC Bayern zwar um nicht viel, dafür umso mehr ums Prestige. | Foto: Arne Jachmann/Deutscher Schachbund

Die Ergebnisse im Detail:

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Der erhoffte Befreiungsschlag gegen eine Mannschaft aus dem Mittelfeld misslang. Augusburg, gestern Sieger des elften Spieltags, muss es nun in den direkten Vergleichen mit Dresden und Düsseldorf richten, um die Saison überm Strich abzuschließen.

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34.Ke2, und alles wäre gut gewesen für den Weißen. Nach stattdessen 34.Ke4? Sf3! droht tödlich ...f5+, und das kostet entscheidend Material.

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Big Point für die Dresdner, die sich nun drei Runden vor Schluss einen Zwei-Punkte-Vorsprung auf Augsburg und Düsseldorf erarbeitet haben.

Trotz gelegentlicher Desaser: Robert Rabiega blieb auch gegen Liviu Dieter Nisipeanu seinem Tschigorin treu. Diesmal funktionierte es. | Foto: Arne Jachmann/Deutscher Schachbund
Trotz gelegentlicher Desaster: Robert Rabiega (rechts am Brett) blieb auch gegen Liviu Dieter Nisipeanu seinem Tschigorin treu. Niclas Huschenbeth überzeugte sich aus nächster Nähe davon, dass es diesmal funktionierte. | Foto: Arne Jachmann/Deutscher Schachbund

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Aachen verabschiedet sich kämpferisch aus der Bundesliga. Auch gegen den einzigen nach diesem Spieltag verbliebenen Verfolger des Spitzenduos hielt der Tabellenletzte das Match lange offen.

Markus Ragger wartet noch auf seinen ersten vollen Punkt im Weserstadion. Gegen Thomas Koch ergab sich ein symmetrischer Russe, in dem die österreichische Nummer eins kein Durchkommen fand und nach 25 Zügen ein Friedensangebot über den Tisch sendete. | Foto: Ralf Rache
Markus Ragger wartet noch auf seinen ersten vollen Punkt im Weserstadion. Gegen Thomas Koch ergab sich ein symmetrischer Russe, in dem die österreichische Nummer eins kein Durchkommen fand und nach 25 Zügen ein Friedensangebot über den Tisch sendete. | Foto: Ralf Rache

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Höchststrafe. "Nach 2,5 Stunden noch alles offen", hatte Düsseldorf getwittert. Eine Stunde später hatte sich das erledigt. Nicht einmal ein Ehrenpunkt für den Aufsteiger war drin, das erste 8:0 der Saison.

27.Txg6!+ funktioniert, weil es inklusive 28.Sxh5+ kommt.
27.Txg6!+ funktioniert, weil es inklusive 28.Sxh5+ kommt.
Einer von zahlreichen ehemaligen WM-Kandidaten im Weserstadion: Shakhriyar Mamedyarov, Nummer 9 der Welt, Nummer 1 in Viernheim. | Foto: Ralf Rache
Einer von zahlreichen ehemaligen WM-Kandidaten im Weserstadion: Shakhriyar Mamedyarov, Nummer 9 der Welt, Nummer 1 in Viernheim. | Foto: Ralf Rache

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Ein fürs Gewicht der Schachabteilung im Verein Werder Bremen wichtiger Sieg gegen den einzigen Gegner, dessen Name allen Werder-Mitgliedern etwas sagt. "Die Bayern wollen wir natürlich schlagen", hatte Werders Schach-Chef Oliver Höpfner angekündigt. Sein Oktett an den Brettern setzte diesen Wunsch um.

22.Lg5, nichts geht mehr. Auch nicht 22...Lxe4. Das pariert Weiß mit 23.Lxd8 und erfreut sich fortan einer Mehrqualität.
22.Lg5!, nichts geht mehr. Auch nicht 22...Lxe4. Das pariert Weiß mit 23.Lxd8 und erfreut sich fortan einer Mehrqualität.

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Während die meisten Spieler und Offiziellen von Vereinen, für die nach oben und unten nichts mehr geht, die GRENKE-Endrunde genießen, hat Gawain Jones am Münchner Spitzenbrett keinen Spaß. Gegen David Navara setzte es schon die zweite Null in Bremen.

In der Landesliga Süd versteht die Münchner Vereinsführung ihre Spieler mit Anreizen auf die Erfolgsspur zu setzen. Vielleicht ein Modell für die Bundesligamannschaft?
In der Landesliga Süd versteht die Münchner Vereinsführung ihre Spieler per Anreiz auf die Erfolgsspur zu setzen. Vielleicht ein Modell für die Bundesligamannschaft?

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Wer gedacht hätte, der Frust von Fabiano Caruana über sein missratenes Kandidatenturnier in Madrid sei in Bremen auf dem Brett zu sehen, den belehrte die Nummer vier der Welt eines Besseren. Gegen seinen Landsmann Hans Moke Niemann ergab sich ein messerscharfes Gefecht, in dem "Altmeister" (DSK-Präsident Jan Werner) Caruana bereitwillig Öl ins Feuer goss. Der große Kampf dieser beiden und die Lage der Liga vor dem Showdown Baden-Baden vs. Viernheim war chess24 einen Bericht wert.

Zwei US-Großmeister am ersten Brett: Fabiano Caruana besiegte Hans Moke Niemann. | Foto: Arne Jachmann/Schachbund
Zwei US-Großmeister am ersten Brett: Fabiano Caruana besiegte Hans Moke Niemann. | Foto: Arne Jachmann/Schachbund

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Das war's für Deizisau. Bei nun sechs Punkten Rückstand drei Runden vor Schluss ist der Vizemeister aus dem Meisterschaftsrennen 2022 ausgeschieden. Für eines der Highlights auf Hamburger Seite war wieder einmal Frederik Svane zuständig:

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Schwarz hat eine Rettung. Dmitrij Kollars vermochte sie nicht zu finden.

Der 18-Jährige war allerdings nicht der Einzige, der ein Endspielhighlight produzierte.

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Schwarz hat einen hübschen Ausknipser. Und den stellte Thies Heinemann mit leichter Hand aufs Brett.

 

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Den kenn ich doch? Duell der Nationalspieler: Rasmus Svane (l.) vs. Matthias Blübaum. | Foto: Arne Jachmann/Deutscher Schachbund

 

Nation
USA
Titel
GM
Elo
2805
DWZ
2768
Punkte
0
Partien
0
Nation
GER
Titel
FM
Elo
2266
DWZ
2279
Punkte
0
Partien
0

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