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Die Stadt Düsseldorf und noch weniger das Örtchen Kirchweyhe dürften in Indien sonderlich bekannt sein. Am Sonntag sind beide für fast sechs Stunden auf dem Radar vieler tausend indischer Schachfreunde erschienen. In Kirchweyhe, im Düsseldorfer Dress, hatte der indische Schachstar Arjun Erigaisi die Chance, mit einem Partiegewinn als 16. Schachspieler jemals und zweiter Inder nach Exweltmeister Viswanathan Anand seine Elozahl über 2800 zu schrauben. Düsseldorf gewann, Erigaisi nicht, und das Unternehmen 2800 ist verschoben.

Mehr als 13.000 Reisekilometer lagen hinter Arjun Erigaisi, als er zum zweiten Düsseldorfer Match des Wochenendes überraschend das erste Brett des Meisterschaftsfavoriten besetzte. Jan Werner, Vereinspräsident und Mannschaftskapitän, berichtete, Erigaisi sei nach der Schacholympiade in Budapest wegen des anstehenden Bundesligaeinsatzes nach Bremen geflogen. Von dort aus wäre es bis Kirchweyhe nicht mehr weit gewesen. Aber dann bekam er die Einladung seines Ministerpräsidenten, der den indischen Goldmedaillengewinnern und -gewinnerinnen persönlich gratulieren wollte. Erigaisi flog nach Neu-Delhi - und direkt wieder zurück nach Bremen. 

Die Saison 2024/2025 in der Schachbundesliga hat begonnen. Los geht es für den amtierenden Vizemeister OSG Baden-Baden am Samstag, 5. Oktober, um 14 Uhr in München: Der FC Bayern wird er erste Gegner sein. Am Sonntag, 6. Oktober, ab 10 Uhr gilt es für die OSG gegen Aufsteiger SV Deggendorf. Bereits in diesen Begegnungen wird es für den siebzehnfachen Meister OSG-Baden-Baden darum gehen, seine Favoritenrolle zu betätigen.

Aber wird man dem Rekordverein diese Rolle über die gesamte Saison zuschreiben können?

Das Unternehmen „Titelverteidigung“ beginnt für unsere erste Mannschaft in der Schachbundesliga am Sonntag in Hamburg mit einer schwierigen Aufgabe. Zum Saisonauftakt um 10 Uhr treffen wir auf den Hamburger SK.

Saisonauftakt am Sonntag? Ja, das für Samstag angesetzte Match gegen Kiel fällt aus, sodass unsere Saison mit einem Einzelspieltag anfängt.

Natürlich stand in Dresden die Magnus-Frage auf der Agenda. "Kommt Superstar Magnus Carlsen zum Auftakt der Schachbundesliga nach Dresden?", titelten die Dresdner Neuesten Nachrichten am Freitag. Die Antwort auf diese bange Frage lag auf der Hand. Er kam nicht, er ist ja gerade in London mit der "Global Chess League" beschäftigt, der Wettbewerb, der die fast ausschließlich mit Weltklassespielern besetzten Düsseldorfer veranlasst hatte, eine Verlegung ihres Saisonauftakts zu erbitten. Überraschend war, dass St. Pauli gar keinen Nordmann nach Dresden mitbrachte. Die Aufstiegsmannschaft sollte es richten.

Vom Schachspektakel in London ist auch die OSG Baden-Baden mit ihren Firouzjas und MVLs betroffen. Anstatt zu verlegen, setzten die Badener auf ihre Jugend - erfolgreich. Gegen den nominell nicht viel schwächeren FC Bayern setzte sich der Meisterschaftsmitfavorit bequem durch.

Das Überraschungsergebnis des ersten Spieltags verantwortet USV TU Dresden. Das 5,5:2,5 gegen Werder Bremen dürften die Sachsen nicht eingeplant, die Hanseaten nicht erwartet haben.

Beinahe hätte es am zweiten Spieltag zwei von drei Meisterschaftskandidaten erwischt. Während die zweite Garnitur der OSG Baden-Baden beim 4,5:3,5 über den SV Deggendorf noch einmal davonkam, startete der ebenfalls mit der zweiten Garde angetretene Deutsche Meister SC Viernheim mit einer 3:5-Niederlage gegen den Hamburger SK in die Saison. Im herbeigeschworenen Dreikampf zwischen Viernheim, Düsseldorf und Baden-Baden, der diese Saison an der Tabellenspitze spannender machen soll denn je, hat Viernheim schon nach einem Match die Punktreserve aufgebraucht. Die Titelverteidiger müssen auf Ausrutscher der beiden Mitbewerber hoffen bzw. im Saisonverlauf beide besiegen, um dem ersten Stern über dem Vereinslogo einen zweiten hinzuzufügen.

Blendend sind zwei Teams gestartet, die in der vergangenen Serie gegen den Abstieg gekämpft haben. Der Sieg des Hamburger SK über Viernheim war schon der zweite an diesem Wochenende. Dresden hat nach dem SV Werder Bremen auch den FC St. Pauli besiegt. Beide belegen Rang drei und vier der Tabelle nach zwei Spieltagen.

Schachbundesliga, der zweite Spieltag:

Mit einem wackeligen halben Punkt aus zwei Partien war es nicht das Wochenende von Alexei Shirov. Als werdender Vater hat der einstige Vizeweltmeister eine wunderbare Erklärung dafür, dass er womöglich nicht vollständig bei der Sache war. Und der Mannschaft hat es nicht geschadet. Zwar war es eng, aber Rekordmeister OSG Baden-Baden ist erfolgreich in die neue Saison der Schachbundesliga gestartet: 5:3 lautete zwar das hinlänglich komfortable Endergebnis gegen den FC Bayern München, gegen Aufsteiger SV Deggendorf wurde es in der zweiten Runde dagegen mit 4,5:3,5 der hart erkämpfte, knappstmögliche Sieg.

Die neue Bundesligasaison hat für uns mit einem Rückschlag begonnen. Mit einer 3:5-Niederlage kehrt unsere erste Mannschaft vom Auswärtsspiel beim Hamburger SK zurück – eine Hypothek im Kampf um die Titelverteidigung, außerdem eine Erfahrung, die wir seit mehr als eineinhalb Jahren nicht hatten. Zuletzt im März 2023 haben wir in der Bundesliga verloren und die vergangene Saison mit perfekten 30:0 Punkten absolviert.

Besiegt der Hamburger SK nach dem amtierenden Meister auch den Meisterschaftsfavoriten? Können die mit zwei Siegen gestarteten Dresdner diese Schlagzahl halten? Wird Magnus Carlsen seinen Mitstreitern aus St. Pauli helfen, erstmals in der höchsten Spielklasse zu punkten? Das sind einige der Fragen, die an diesem Wochenende am 3. und 4. Spieltag der Schachbundesliga beantwortet werden.

"Toll gekämpft", "lange dagegengehalten", diese und andere Floskeln treffen gewiss auf die Leistung des Hamburger SK gegen die Düsseldorfer Übermannschaft zu. Aber wer will sowas nach einem 2:6 hören bzw. lesen? Fakt ist, Düsseldorf marschiert, steht nun auf Rang eins - punktgleich mit den Baden-Badenern, die sich ohne allzu große Mühe gegen Bad Mergentheim durchgesetzt haben. 

Schachbundesliga, der dritte Spieltag:

U14-Weltmeister im Schnellschach war er, Vizeweltmeister seiner Altersklasse im Problemlösen ist er. Jetzt ist Bennet Hagner von der OSG Baden-Baden auch der beste Spieler der Schachbundesliga. Nach vier Spieltagen steht der 16-Jährige vor dutzenden Top-Großmeistern an der Spitze der erfolgreichsten Spieler der Saison. Nur Hagner hat alle vier Partien gewonnen.

Damit hat der von Frankfurt nach Baden-Baden gewechselte Hagner erheblich dazu beigetragen, dass auch sein Club ganz oben steht. Zum ersten Advent bescherten sich die Baden-Badener ein 6:2 über Dresden und damit die Tabellenführung.

Schachbundesliga, der 4. Spieltag:

Der Vorstand des Schachbundesliga e.V. gibt die Spieltermine für die Saison 2025/26 der 1. Schach-Bundesliga wie folgt bekannt:


27./28. September 2025
15./16. November 2025
06./07. Dezember 2025
07./08. Februar 2026
28. Februar/01. März 2026
21./22. März 2026
11./12. April 2026

Der Düsseldorfer Schachklub (DSK) hat sich am dritten Spieltag der ersten Schachbundesliga souverän gegen den Hamburger SK durchgesetzt: Mit 6:2 hat die starke Düsseldorfer Mannschaft die Hamburger am vergangenen Samstag deutlich in die Schranken verwiesen. Damit haben die Düsseldorfer klar ihre Ambitionen unterstrichen, am Ende der Saison ganz oben zu stehen und die Deutsche Schach-Mannschaftsmeisterschaft 2025 in die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt zu holen.

Zwei klare Siege standen nach diesem Wochenende für die OSG Baden-Baden zu Buche: 5,5:2,5 gegen Aufsteiger SF Bad Mergentheim und, noch einen Tick deutlicher, 6:2 gegen den USV TU Dresden. Zwei Erfolge, die für sich betrachtet schon Anlass für reichlich Frohsinn und Zufriedenheit im Verein sorgen. Der besondere Kick liegt im Rückblick auf den gesamten Saisonstart: Die vier bisherigen Siege mit acht Mannschaftspunkten wurden mit zwei sechzehnjährigen Jugendspielern an den Brettern sieben und acht erzielt, den jungen FIDE-Meistern Bennet Hagner und Timur Kocharin.

Magnus Carlsen wird am Sonntag in Hamburg nicht auf seinen Weltmeister-Nachfolger Gukesh treffen. Das ist schon die einzige Nicht-Nachricht in Verbindung mit dem bevorstehenden, außergewöhnlichen Doppelspieltag. Und sie bedeutet nicht, dass Carlsen und Gukesh gar nicht spielen, wenn St. Pauli daheim auf Düsseldorf trifft. Nur eben nicht gegeneinander.

Das lässt sich ausschließen, weil Ian Nepomniachtchi, Nummer 2 der Düsseldorfer, seinen Einsatz schon angekündigt hat, sodass Weltmeister Gukesh, wenn er denn spielt, sich als Nummer 3 des Teams dahinter wird einordnen müssen. Am ersten Brett wird Carlsen entweder auf Arjun Erigaisi treffen oder auf seinen Co-Blitzweltmeister 2024 und einstigen WM-Gegner Ian Nepomniachtchi.

Hoffentlich findet Bogdan-Daniel Deac in der Nacht vor dem nächsten Match vor lauter Frust in den Schlaf. Im Spitzenspiel seiner Baden-Badener Tabellenführer gegen den Deutschen Meister Viernheim standen die Zeichen auf 4:4, ein Ergebnis, das Baden-Baden kaum geschmerzt und Viernheim aus dem Meisterschaftsrennen gekegelt hätte.

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80.g6?, oje. Nach 80...fxg6 81.Kg5 folgte 81...Ta7!, und plötzlich ist es remis. 82.Kxg6 würde Schwarz mit 82...Tg7+! nebst Patt beantworten. Nach anderen Zügen spielt Schwarz 82...Kh7, und Weiß kommt nicht weiter.

Deac musste nichts weiter tun, als sein nicht triviales, aber doch klar gewonnenes Turmendspiel zu gewinnen. Nach fast sechs Stunden im 80. Zug überstürzte er die Dinge. Der Rumäne übersah einen Patt-Trick, mit dem sich Anton Korobov rettete. Viernheim gewann 4,5:3,5. Damit bewahren die Südhessen im Meisterschafts-Dreikampf mit Düsseldorf (6:2 über Werder Bremen) und Baden-Baden ihre Chance auf die Titelverteidigung.

Am Sonntag bekommt es Viernheim zum zweiten Mal in Folge mit dem Tabellenführer zu tun, diesmal mit den SF Deizisau, die nach einem 4,5:3,5 über Heimbach-Weis/Neuwied zumindest für eine Nacht den Bundesligagipfel erklommen haben.

Der zweite Akt der Carlsen-Festspiele zu St. Pauli hat es sogar in die Tagesschau geschafft. Um etwa 20.14 Uhr verkündete der beste Schachspieler der Welt im ersten deutschen Fernsehen, seine Einsätze in der Schachbundesliga hätten ihm Freude bereitet. Seine Mannschaft hält er nach dem ersten Saisonsieg für in der Liga angekommen. Im März soll/will Carlsen wieder mit von der Partie sein, dann im Millerntorstadion vor deutlich mehr Fans, als an diesem Wochenende ins Brahms-Kontor passten.

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Die sonntägliche Niederlage von St. Pauli gegen den Meisterschaftsfavoriten Düsseldorfer SK vermochte Carlsen nicht zu verhindern. Aber sein Team, beschwingt vom Erfolg über Solingen, kann für sich in Anspruch nehmen, als erste Mannschaft den Düsseldorfern Probleme bereitet zu haben. Erst mit der letzten Partie beim Stande von 3,5:3,5 fiel die Entscheidung zugunsten der Favoriten.

Düsseldorf ist damit das einzige Team der Liga ohne Minuspunkte. Den anderen beiden, die bis dahin eine weiße Weste trugen, hat sich am Samstag und Sonntag der Deutsche Meister SC Viernheim angenommen. Nach dem Sieg über Baden-Baden schlugen die Viernheimer am Sonntag auch die SF Deizisau, deren Tabellenführung nicht lange hielt.

Rekordmeister OSG Baden-Baden gegen Titelverteidiger SC Viernheim: Es war ein Schachfest der Superlative, aber anders, als man es sich im Baden-Badener Kulturhaus LA8, der Vereinsheimat der OSG, erträumt hatte. In der dritten Saison hintereinander scheiterte der stärkste deutsche Schachverein der letzten Jahre am stärksten Rivalen. Den knappst möglichen Sieg, ein 4,5:3,5, konnten die Südhessen mit nach Hause nehmen, nach einem Match mit denkbar kuriosem Verlauf.

Zweimal in Folge den Tabellenführer besiegt, zwei Mannschaften die erste Niederlage zugefügt, die bis dahin mit null Minuspunkten dastanden. Unsere erste Mannschaft meldet sich nach wenig gelungenem Saisonauftakt in der Schachbundesliga zurück. Einem 4,5:3,5 über die OSG Baden-Baden am Samstag haben wir am Sonntag ein 4,5:3,5 über die SF Deizisau folgen lassen.

Jetzt freuen wir uns auf die beiden Heimspiele am 1./2. Februar im Bürgerhaus gegen Bayern München und den SV Deggendorf. Aus Viernheimer Sicht werden es zwei Großkampftage, da parallel unsere zweite Mannschaft daheim ihre Matches gegen Schönaich und Böblingen bestreitet. Wir freuen uns auf möglichst viele Zuschauerinnen und Zuschauer.

Bei aller Freude über diesen deutlichen und potenziell entscheidenden Sieg im Duell der Titelfavoriten - DSK-Präsident Jan Werner und Sponsor Wadim Rosenstein nehmen keine vorzeitigen Gratulationen zum Meistertitel entgegen. Die Saison sei erst zur Hälfte gespielt, es stünden noch harte Kämpfe bevor, sagt Rosenstein, der unter anderem vor dem Vergleich am Sonntag mit dem Tabellenzweiten aus Deizisau Respekt hat.

Beseelt und beschwingt gab sich Rosenstein im Gespräch mit schachbundesliga.de trotzdem. Baden-Baden besiegen, das sei seit langem sein Traum gewesen, habe er schon vor zwei Jahren in einem Interview gesagt. Nun ist es passiert, und das sogar als leichter nomineller Außenseiter gegen den einstigen Serienmeister, der in Düsseldorf mit einem Eloschnitt von etwa 2730 an die Bretter ging. Der Teamgeist habe den Ausschlag gegeben. Rosenstein betont, dass mancher Spieler private Verpflichtungen verschoben oder ausgelassen habe, um der wegen der Terminüberschneidung mit dem Tata Steel Chess unter Personalnot leidenden Mannschaft zu helfen. 

Die familiäre Atmosphäre in Düsseldorf, auch dank des fürs Live- und Online-Publikum kommentierenden Christian Braun, habe die zahlreichen Besucherinnen und Besucher fasziniert. Nicht zuletzt sei es einmal mehr für die Jugend des Düsseldorfer SK (>200 Mitglieder, knapp die Hälfte unter 25) ein Erlebnis gewesen, die erste Garde des Vereins hautnah und im Vergleich mit einer Weltklassemannschaft zu erleben. 

Nach dem 5,5:2,5 gegen erstaunlich harmlose Gäste führt Düsseldorf die Tabelle jetzt klar an. Nach Minuspunkten liegt das Team aus der NRW-Landeshauptstadt drei Zähler vor dem Deutschen Meister Viernheim und vier vor der OSG Baden-Baden. 

Schachbundesliga, der 7. Spieltag: 

Da wäre er beinahe gewesen, der Punktverlust von Düsseldorf, den die Verfolger brauchen, wollen sie noch aufschließen. Aber der große Kampf, den die SF Deizisau dem Überteam aus Düsseldorf lieferten, reichte doch nur zu einer knappen Niederlage. Der DSK marschiert weiter vorneweg.

In Hamburg trafen die beiden Hamburger Bundesligisten aufeinander. Das Duell Liganeuling vs. Ligadino entschied der FC St. Pauli (ohne Magnus Carlsen) gegen den Hamburger SK für sich.

Schachbundesliga, der 8. Spieltag:

Man traute seinen Augen nicht: Mit Niederlagen an drei Brettern und keiner einzigen Gewinnpartie unterliegt eine ausgesprochen stark besetzte OSG Baden-Baden am letzten Wochenende der zwar ebenfalls hochkarätig, aber – nach in Elozahlen verbriefter Aufstellung – bis dahin noch keinesfalls höher einzuschätzen Mannschaft des Düsseldorfer SK mit 2,5: 5,5 in der Schachbundesliga.

Der Deutsche Meister SC Viernheim hat sich in der Schachbundesliga warmgespielt. Nach dem Doppelerfolg im Januar gelangen den Viernheimern am ersten Februarwochenende vor heimischem Publikum zwei weitere Triumphe. Einem 6:2-Kantersieg über den FC Bayern München ließen die Viernheimer ein 5:3 über den SV Deggendorf folgen. In der Tabelle haben sich die Viernheimer mit nun 11:3 Punkten auf den fünften Rang emporgearbeitet.

Vorne marschiert Düsseldorf voran, während dahinter Viernheim und Baden-Baden auf Ausrutscher der Übermannschaft aus dem Rheinland hoffen. So klar die Situation an der Tabellenspitze ist, so unklar ist sie am anderen Ende des Klassements. An diesem Wochenenede, 9. und 10. Spieltag, stehen für (potenzielle) Kellerkinder eine ganze Reihe wichtiger Matches im Kampf um den Klassenerhalt an.

Am Vorabend der Matches ist zu hören, dass der Arbeitskampf im öffentlichen Nahverkehr die Anreise erschwert, dass auch der internationale Flugverkehr nicht überall glatt läuft. Werden an allen Spielorten für jedes Team jeweils acht Spieler an den Brettern sitzen? Wir erfahren es am Samstag, 22. Februar, um 12.30, 90 Minuten vor Anpfiff. Zwei Livestreams sind geplant: Der SV Werder streamt von daheim, der SC Viernheim aus Heimbach-Weis/Neuwied.  

Schachbundesliga, die Paarungen des 9. und 10. Spieltags:

3 von 111 klingt nach einer bescheidenen Quote, ist aber für Schachbundesligaverhältnisse anno 2025 ziemlich gut, rekordverdächtig sogar. Mit Monika Socko, Dinara Wagner und Lara Schulze haben am neunten Spieltag drei Frauen in der Bundesliga mitgemischt. Eine bleibt in der höchsten Spielklasse ungeschlagen, eine verpasste einen Coup, und die einzige Verliererin dieses Trios wird ihre Null verschmerzen können, da ihr Team gewann.

Als Einzelspieler überragt weiterhin Javokhir Sindarov (Düsseldorf), dessen Saisonbilanz jetzt bei 8 Punkten aus 8 Partien steht. Aber wer weiß, was wäre, hätte Bennet Hagner (Baden-Baden) in dieser Saison alle Matches absolviert. Hagner steht ebenfalls bei 100 Prozent, 5 Punkte aus 5 Partien.

Vorne lief es sportlich ohne Überraschungen. Beinahe hätte der zu siebt angetretene Hamburger SK der OSG Baden-Baden einen Punkt abgeluchst, aber es sollte nicht sein. Die Tabellenführer aus Düsseldorf waren trotz eines neuerlichen Kantersiegs nicht rundum zufrieden, da sie ihr Überteam mit reihenweise Weltklassespielern gerne einem Publikum präsentiert hätten. Aber für ein solches war kein Platz in München.

Javokhir Sindarov hat nicht gewonnen. Am 10. Spieltag der Schachbundesliga beendete Linus Johansson vom FC Bayern München die 100-Prozent-Serie des Usbeken in Düsseldorfer Diensten. Zwar war Sindarov mit einem Plus von 300 Elo, Läuferpaar und etwas aktiverem Spiel fast die ganze Partie über am Drücker, aber nach 66 Zügen hatte der Schwede in Münchner Diensten die Partie gegen den Favoriten in den Remishafen gesteuert.

Ein knapper 4,5:3,5 Sieg gegen den Hamburger SK hält die OSG Baden-Baden in der Schachbundesliga noch im Rennen – nicht mehr um die deutsche Meisterschaft, aber um Platz zwei, wie am Ende der letzten Saison. Voraussetzung: Die OSG gewinnt alle restlichen Begegnungen dieser Spielzeit und Favorit Düsseldorfer SK entscheidet das Krönungsspiel gegen den Titelverteidiger SC Viernheim in der Deggendorfer zentralen Schlussrunde am 27.4. für sich.

Ob Matthias Blübaum seinem Europameistertitel von 2022 in diesem Jahr einen zweiten hinzufügt? Oder schafft es mit Frederik Svane ein anderer Bundesligaspieler, beim elfrundigen Schachmarathon in Rumänien mit mehr als 100 Großmeistern zu triumphieren? Diese Frage werden sich auch die Verantwortlichen der SF Deizisau und des Hamburger SK stellen, aber unmittelbar beschäftigte sie erst einmal das Problem, dass Blübaum, Svane und diverse andere Großmeister von internationaler Spitzenklasse aussetzen mussten. Wegen der Terminkollision mit der EM fehlt an diesem Bundesligawochenende fast jedem Team die eine oder andere Stammkraft.

Nach dem 12. Spieltag haben Fans und Teams gut einen Monat Zeit, sich mit der Hackordnung zu befassen, in der die 15 Bundesligisten ab dem 25, April in Deggendorf zum großen Finale antreten. An der Tabellenspitze führt Aufsteiger Düsseldorf drei Spieltage vor Schluss mit drei Punkten Vorsprung vor Viernheim und vier vor Baden-Baden. Alles andere als die Meisterschaft wäre sehr überraschend, zumal die Düsseldorfer keine Anstalten machen, personell nachzulassen. Es bedarf keiner hellseherischen Fähigkeiten, um zu prognostizieren, dass das von Wadim Rosenstein finanzierte und Jan Werner geführte Team auch in Deggendorf mit einer Weltklasseauswahl antreten wird, um den letzten Schritt zum Titel zu gehen.

Hinter dem Saisonfavoriten und Spitzenreiter in der Schachbundesliga, Düsseldorfer SK, und Titelverteidiger SC Viernheim hat Rekordmeister OSG Baden-Baden mit zwei Siegen seinen dritten Tabellenplatz behauptet. Damit liegt der Verein an der Oos mit nur einem Mannschaftspunkt Rückstand zu den Südhessen weiterhin auf der Lauer, ganz am Ende vielleicht doch noch auf Platz zwei vorzurücken, wenn Viernheim und Düsseldorf gegeneinander antreten müssen.