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Die Schachfreunde Deizisau behalten in der Schachbundesliga ihre weiße Weste. Das Team um Nationalspieler Matthias Blübaum festigte mit einem erfolgreichen Doppelspieltag den zweiten Tabellenplatz, knapp hinter dem ebenfalls verlustpunktfreien SC Viernheim und noch vor Serienmeister OSG Baden-Baden. Ausgetragen wurden die Partien im rheinland-pfälzischen Neuwied.

Von Walter Siemon

Die Wochenendbilanz der OSG Baden-Baden in der Schachbundesliga: Beide Münchener Vereine besiegt, auf Platz drei aufgerückt. Für Baden-Badener war es aus der Nähe zu besichtigen, am Austragungsort Ötigheim.

Mit zwei Kantersiegen am fünften und sechsten Spieltag der Schachbundesliga haben wir unsere Tabellenführung verteidigt, sie nach Brettpunkten sogar ausgebaut. Einem 6:2 über Heimbach-Weis-Neuwied am Samstag ließen wir tags darauf ein 7:1 über den SC Remagen Sinzig folgen. Wir führen jetzt mit 12:0 Punkten und 36,5 Brettpunkten die Tabelle vor den punktgleichen SF Deizisau an (29,5 Brettpunkte). Dahinter lauern Titelverteidiger OSG Baden-Baden und der SK Kirchweyhe mit jeweils 11:1 Punkten.

Die Prognosen fallen bei den Münchner Schachclubs am Wochenende einfach aus: Für die Münchner Schachakademie (MSA) Zugzwang sowieso. Mit 4:8 Punkten liegt der Aufsteiger auf Platz zehn der Bundesliga-Tabelle. Der Neuling hat zwar erst zwei Spiele verloren – aber keines gewonnen. Dass sich nun ausgerechnet im Schwäbischen der erste Saisonsieg einstellt, ist unwahrscheinlich. Ja, das fünfte 4:4 der Saison wäre bereits eine Sensation. Am Samstag bekommt es die Truppe um die Alt-Großmeister Gerald Hertneck und Stefan Kindermann mit Spitzenreiter SC Viernheim zu tun.

Nun prangt auch auf der einstmals weißen Weste der Schachfreunde Deizisau ein Fleck in Form eines Minuspunktes. Nach dem 4:4 zwischen den Deizisauern und dem FC Bayern führt der SC Viernheim die Tabelle als einzige verlustpunktfreie Mannschaft an. Als erster Verfolger hat sich Titelverteidiger Baden-Baden angestellt. Das 7,5:0,5 der OSG in Dresden hat den Deutschen Meister nach Brettpunkten bis auf 1,5 Zähler aufschließen lassen.

Am Tabellenende ist neben Aufsteiger HSK Lister Turm der Hamburger SK zurückgefallen. Nach einem 3,5:4,5 gegen Mülheim-Nord liegen die Hanseaten zwei Punkte hinter dem Tabellen-14. und drei hinter den Nichtabstiegsrängen.

Das Feld ist bereitet für die zentralen Runden in Viernheim und die Vorentscheidungen, die dort ab dem 23. Februar fallen werden. Vorne marschiert Viernheim, Baden-Baden im Nacken, dahinter macht Deizisau weiter Druck. Unten ist es dicht gedrängt, die halbe Liga kämpft gegen den Abstieg, und die Kellerkinder haben ihre direkten Duelle noch auszutragen. Das war die Konstellation vor dem Sonntagsspieltag, das ist sie immer noch. Lebenszeichen vernehmen wir aus dem hohen Norden. Kiel und Hamburg punkten, beide stecken weiter unten drin, aber beide werden Gelegenheiten bekommen, den Kopf aus der Schlinge zu ziehen - in drei Wochen beim großen Bundesligagipfel.

Schachbundesliga, der achte Spieltag:

Der FC Bayern München hat seinen Ruf als Schreckgespenst der Spitzenteams in der Schach-Bundesliga bestätigt. Der Tabellensiebte (8:8 Punkte) knöpfte den SF Deizisau den ersten Punkt der Saison ab. Dennoch waren die Großmeister der Bayern unzufrieden. Kaum anders die Gemütslage der anderen Münchener Großmeistertruppe. Die Mannen von der Schachakademie spekulieren nach zwei Niederlagen auf "eine Restchance auf den Klassenerhalt".

Eine „Riesenerfahrung“ sei das Abenteuer Bundesliga längst, findet FIDE-Meister Tobias Vöge vom Aufsteiger HSK Lister Turm, der, so Vöge, „schon einige 2700er-Luft geschnuppert“ hat. Jetzt freuen sich die Hannoveraner umso mehr auf die zentrale Runde in Viernheim und all die Hochkaräter, die ihnen ab Freitag an den Brettern und abseits davon begegnen werden.

„Was soll ich sagen? Der FC Bayern ist auch nicht die schwächste Mannschaft!“ Gerald Hertneck klingt vor dem Münchner Derby in der Schach-Bundesliga alles andere als optimistisch. Der Großmeister von der Münchner Schachakademie (MSA) Zugzwang gesteht vor dem Duell am Freitag (16 Uhr) der beiden Reisepartner: „Ich mache mir keine großen Hoffnungen …“ Dabei benötigt MSA angesichts von 4:12 Punkten jeden Zähler, um nicht von Rang zwölf einen Platz tiefer in die Abstiegszone zu rutschen. Auch gegen Werder Bremen (11:5) und den Tabellenvierten SK Kirchweyhe (12:4) rechnet sich Hertneck am Samstag (14 Uhr) und Sonntag (10 Uhr) in Viernheim nichts aus.

Jetzt geht es los. In Viernheim sind die Bretter aufgebaut, die Schachspieler mehrheitlich schon am Tag zuvor angereist, der Eloschnitt in den örtlichen Hotels auf ein Rekordhoch gestiegen. Der Stream ist vorbereitet, das Banner aufgehängt, Zeit, Schach zu spielen. Wer wird Meister, wer muss runter? Definitive Antworten werden die zentralen Runden in Viernheim nicht bringen, aber definitiv Vorentscheidungen.

Hikaru Nakamura kannte die Regeln nicht. Ab welchem Zug in der Schachbundesliga Remisangebote erlaubt sind, fragte er sich. Die Partie gegen Matthias Blübaum würde remis enden, das war klar, aber Nakamura wollte keinen Konflikt mit dem Schiedsrichter provozieren. Also zog er die Nakamuragrimassen, die sich einstellen, sobald es auf dem Brett nicht rund läuft, und spielte erstmal weiter. Schließlich erlöste ihn Matthias Blübaum, indem er seinerseits ein Remisangebot übers Brett schickte. Die Partie endete nach 23 Zügen unentschieden. Schon nach 21 Zügen wäre diese Vereinbarung regelkonform gewesen.  

Vier Spieltage vor Schluss spitzt sich der Kampf gegen den Abstieg aus der Schachbundesliga zu. Während Lister Turm (Platz 16, 1:21 Punkte) nur rechnerisch noch nicht abgestiegen ist und die Münchner Akademie (Platz 15, 4:18 Punkte) bei vier Punkten Rückstand ganz schlechte Karten hat, ringen fünf Teams darum, nicht auf den beiden weiteren Abstiegsrängen zu landen.

Von Walter Siemon

Die OSG Baden-Baden wird sich in der Schachbundesliga vom deutschen Meistertitel verabschieden müssen. In zwei Begegnungen lief es für die OSG am vergangenen Wochenende quasi „normal“: 6,5:1,5 gegen Aufsteiger SC Ötigheim, 5,5:2,5 gegen die Schachfreude Deizisau, aber die vorentscheidende Spitzenbegegnung ging verloren: 3:5 in Runde zehn gegen den Tabellenführer und Gastgeber SC Viernheim. Auf dieses Match war die Schachwelt gespannt.

Der eine Münchner Schachclub ist glücklich und hat den Klassenerhalt in der Bundesliga vorzeitig gesichert. Der andere sieht sich nach der Derby-Niederlage so gut wie abgestiegen: „Meine Befürchtungen haben sich bewahrheitet“, unterstreicht Großmeister Gerald Hertneck. Die Münchner Schachakademie (MSA) Zugzwang hat in Viernheim alle drei Spiele verloren. Angesichts von 4:18 Punkten liegt der Tabellenvorletzte in der 16er-Liga bereits vier Zähler hinter dem rettenden Ufer, bei nur noch vier ausstehenden Spielen.

Das lassen wir uns jetzt nicht mehr nehmen! Als Gastgeber der drei zentralen Bundesligarunden in Viernheim haben wir drei Siege eingefahren, darunter einen vorentscheidenden: Gegen Titelverteidiger OSG Baden-Baden haben wir nicht nur 5:3 gewonnen, wir haben die Baden-Badener dominiert. Zwar waren sechs Stunden harter Kampf erforderlich, aber der Vergleich lief ausschließlich in unsere Richtung, und der Sieg war ungefährdet.

Von Stephan Buchal und David Lobzhanidze

Der 17-jährige indische Großmeister Aditya Mittal hat überlegen das Jubiläumstunier des SV Werder Bremen gewonnen. Ungeschlagen, mit 7 Punkten aus 9 Partien, reichte ihm in der Schlussrunde ein lockeres Remis in besserer Stellung gegen den tschechischen GM Vojtech Plat, um den Turniersieg abzusichern. Zweiter wurde der polnische GM Pawel Teclaf (6 Punkte) vor GM Bobby Cheng aus Australien (5,5). Der zwölfjährige Christian Glöckler schaffte eine IM-Norm. Jana Schneider und Daniel Kopylov verfehlten die Norm hauchdünn.

Die Ausgangslage der beiden Münchner Mannschaften unterscheidet sich vor dem 12. Spieltag grundsätzlich. Die Bayern können bei den Heimspielen am Wochenende den jetzt schon höchstwahrscheinlichen Klassenerhalt endgültig sichern, während für das Oktett der Akademie der jetzt schon höchstwahrscheinliche Abstieg nach diesem Wochenende besiegelt sein könnte. 

Auch wenn das Rennen in der Schachbundesliga zu Gunsten des SC Viernheim entschieden scheint – eine Titelverteidigung ist für den Rekordmeister OSG Baden-Baden nur noch rein theoretisch, praktisch aber wohl nicht mehr möglich – bleibt der Rest der Saison für den Kurstadtverein an der Oos und seine Anhänger dennoch spannend. Allein den aktuell zweiten Tabellenplatz in der Schachbundesliga zu halten, wird in den verbleibenden vier Runden noch harte Arbeit werden.

Der erste Absteiger der Saison 2023/24 steht fest. Der HSK Lister Turm wird nach einem einjährigen Gastspiel die Schachbundesliga verlassen. Am zwölften Spieltag machte die elfte Saisonniederlage der Hannoveraner den Abstieg perfekt.

Der erste Aufsteiger steht ebenfalls fest.

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Nach einem 6:2 über Solingen II ist dem Düsseldorfer SK die Rückkehr in die Eliteklasse nicht mehr zu nehmen. Auch ohne ihre WM-Kandidaten (denen das Kandidatenturnier unmittelbar bevorsteht) ließ die potenziell stärkste Vereinsmannschaft der Welt am achten Spieltag der Zweiten Bundesliga West nichts anbrennen.

Schachbundesliga, der 12. Spieltag:

Die Schachakademie Zugzwang aus München steht als zweiter Absteiger aus der Schachbundesliga fest. Am 13. Spieltag verloren die Münchener 3:5 gegen die SG Solingen. Mit nun 4:22 Punkten sind die Nichtabstiegsplätze außer Reichweite. Um diese Plätze tobt ein Kampf zwischen Mülheim-Nord, Dresden, Hamburg, Heimbach-Weis-Neuwied und Remagen-Sinzig, der voraussichtlich bis zum letzten Spieltag am 28. April anhalten wird.

Wer aufsteigt, steht fest (noch ohne Gewähr). Zum Düsseldorfer SK (2. Bundesliga West) gesellen sich als neue Bundesligisten der FC St. Pauli (Nord), der Münchener SC 1836 (Ost) und die SF Bad Mergentheim (Süd).

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Schachbundesliga, der 13. Spieltag:

Die Heimspiele in der Bayern LB Sportarena haben der Münchner Schach-Bundesligisten fast nur Niederlagen eingebracht. Die Münchner Schachakademie (MSA) Zugzwang muss daher wieder direkt zurück in die Zweite Liga. Angesichts von 4:22 Punkten hat der Tabellen-15. selbst rechnerisch keine Chance mehr, das rettende Ufer zu erreichen und die vier Abstiegsränge in der 16er-Liga zu verlassen. Auf Platz zwölf steht aktuell der Hamburger SK mit 9:17 Zählern zu weit entfernt.

Mit einer zentralen Doppelrunde in Hannover endet am Samstag und Sonntag, 27. und 28. April, die Bundesligasaison 2023/24. Sieben Mannschaften sind an den letzten beiden Spieltagen der Serie beim HSK Lister Turm zu Gast, darunter der designierte Deutsche Meister SC Viernheim. Den Südhessen kann ein Punkt aus den letzten beiden Matches zum Titelgewinn reichen, mit zweien wären sie sicher Meister. Auch der spannende Abstiegskampf wird in Hannover toben. Fünf Teams sind gefährdet, drei von denen (Remagen, Dresden und Heimbach-Weis-Neuwies) ringen in Niedersachsen um den Klassenerhalt.

Für die einen Münchner Schachspieler geht es am letzten Bundesliga-Wochenende um die „Goldene Ananas“, wie Bayern-Abteilungsleiter Jörg Wengler sagt. Für Lokalrivale Münchner Schachakademie (MSA) Zugzwang ist es auf der Abschiedstournee aus dem Oberhaus die vorerst letzte Chance, nach Kiel zu reisen. Zumindest bewertet so Großmeister Gerald Hertneck die längstmögliche Fahrt für sein Oktett durch Deutschland.

Pressemitteilung des SC Viernheim

Schon ein Punkt kann reichen. Gelingen zwei, ist der Coup sicher. An den letzten beiden Spieltagen der Schachbundesliga am Wochenende 27./28. April in Hannover hat es die Mannschaft des SC Viernheim in der Hand, die Deutsche Meisterschaft zu gewinnen. Es wäre der erste Titelgewinn des 1934 gegründeten Clubs.

Der SC Viernheim ist Deutscher Meister 2024. Nach einem 5:3-Sieg am 14. Spieltag über den SV Werder Bremen führen die Südhessen eine Runde vor Schluss uneinholbar die Tabelle an. Die Viernheimer lösen mit diesem Erfolg Serienmeister und Titelverteidiger OSG-Baden-Baden ab. Der Meistertitel 2024 ist der erste für den 1934 gegründeten Club. 

Abgestiegen ist der SC Remagen-Sinzig. Nach einem 3:5 gegen den USV TU Dresden ist die theoretische Chance auf den Klassenerhalt dahin. Zum Abschied aus der ersten Liga machten die Remagener beim zentralen Spieltag in Hannover allen Beteiligten ein Geschenk in Person von Wassily Iwantschuk. Der ukrainische Gigant des Denksports absolvierte im Match gegen Dresden seine erste Bundesligapartie der Saison 2023/24. 

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Wassily Iwantschuk traf bei der Remagener Niederlage gegen Dresden am ersten Brett auf Liviu Dieter Nisipeanu. | Foto: Niklas Prahl

Wer als vierter Absteiger den HSK Lister Turm, die Münchner Schachakademie und den SC Remagen-Sinzig in die neue zweigeteilte zweite Liga begleitet, klärt sich am Sonntag am 15. und letzten Spieltag der Saison.  

Als bester Absteiger jemals muss der SV Mülheim-Nord die Bundesliga verlassen. Erstmals in der Bundesligageschichte (so weit sie sich anhand des DSB-Ergebnisdienstes nachvollziehen lässt) reichen 12 Punkte nicht, um die Klasse zu halten. Nach dem 3,5:4,5 am 15. und letzten Spieltag der Saison 2023/24 beenden die Mülheimer die Serie als Tabellen-13. auf einem Abstiegsplatz. Ein halber Brettpunkt trennt sie von den davor platzierten Dresdnern. 

An der Tabellenspitze hat der Deutsche Meister SC Viernheim auch sein 15. Match gewonnen: 7:1 gegen den SK Kirchweyhe. Bundesliga-Vizepräsident Detlef Wickert überreichte den Viernheimern zum Abschluss der zentralen Bundesligarunde in Hannover den Pokal, in den jetzt zum ersten Mal das Wort “Viernheim” graviert wird. Die Meisterschaft hatten die Viernheimer schon am 14. Spieltag unter Dach und Fach gebracht. 

Sehr unterschiedlich bewerten die Münchner Schach-Bundesligisten das Ende der Runde: Der FC Bayern freut sich über eine gelungene Saison mit 15:15 Punkten. Ohne Abstiegssorgen landete die Abteilung des Fußball-Rekordmeisters auf Platz neun. Die Münchner Schachakademie (MSA) Zugzwang ist dagegen froh, dass die Runde endlich zu Ende geht. Die letzte Auswärtsreise nach Kiel war symptomatisch für das kurze Gastspiel im Oberhaus: Probleme mit dem Zug bei der Anreise führten zu einer 13-stündigen Odyssee, die überdies in zwei Niederlagen gipfelte. „Zumindest gegen Kiel hätten wir etwas holen müssen“, trauert Großmeister Gerald Hertneck der unglücklichen 3,5:4,5-Niederlage bei den Nordlichtern am Samstag nach.

Von Walter Siemon

Die Saison 2023/2024 der Schachbundesliga ist Geschichte. Der neue deutsche Meister heißt SC Viernheim, dem es damit nach mehreren Anläufen in den vergangenen Jahren gelang, Dauersieger OSG Baden-Baden abzulösen. Nach sechs Titelgewinnen hintereinander und siebzehn insgesamt landete der Rekordmeister an der Oos diesmal mit drei Mannschaftspunkten Abstand auf Rang zwei, dies allerdings mit souveränem Vorsprung von sechs Mannschafts- und zweiundzwanzig Brettpunkten auf den Drittplatzierten, Werder Bremen.