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Viernheim und Baden-Baden bilden neues Spitzenduo (3. Spieltag)

Selbst ein Fabiano Caruana kann nicht an zwei Orten gleichzeitig spielen und da der OSG Baden-Baden offenbar die Ersatzspieler fehlten, um weitere Ausfälle auszugleichen, blieb Brett 1 frei. Der SV Deggendorf profitierte davon und startete mit einer Führung in den Mannschaftskampf. Doch die Badener münzten ihre Elo-Überlegenheit in Punkte um und gewannen am Ende mit 4,5:3,5. Damit zogen sie in der Tabelle am Aufsteiger aus Wolfhagen vorbei, der gegen den Topklub aus Deizisau seine erste Bundesliga-Niederlage hinnehmen musste.

Schachbundesliga, dritter Spieltag:

Der Altmeister und ehemalige Nationaltrainer Uwe Bönsch spielte eine überzeugende Angriffspartie gegen Igor Janik. Der Dresdener GM legte damit einen Grundstein für den überraschenden Punktgewinn gegen den FC St. Pauli. | Foto: Anna-Blume Giede

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Wenn die OSG Baden-Baden und der SV Deggendorf aufeinandertreffen, erwarten die wenigsten Schachfans ein knappes Ergebnis. Selbst wenn der ehemalige Serienmeister nur zu siebt antritt, kann aus Deggendorfer Sicht ein 3,5:4,5 schon fast als Erfolg angesehen werden. Doch zählbar ist das für die Bayern natürlich nicht. Den Favoritensiegen von Radoslaw Wojtaszek, Alexander Donchenko und Timur Kocharin konnte nur Venkataraman Karthik etwas entgegensetzen, indem er überraschend Rustam Kasimdzhanov schlug. Der Ex-Weltmeister erspielte sich zunächst eine Gewinnstellung. Nach einem ungenauen Königszug musste er eine schwierige, aber ausgeglichene Stellung verteidigen, verlor dann aber durch Zeitüberschreitung.

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In dieser Stellung hätte Kd1 als einziger Zug in eine Dauerschachvariante führen können – doch Rustam Kasimdzhanov überschritt die Zeit. 

 

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Baden-Baden gab sich auch zu siebt keine Blöße. Nur Rustam Kasimdzahnov (links) verlor seine Partie. | Foto: Hans-Joachim Vitz

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Für beide Teams zählt jeder Punkt Vorsprung vor der Abstiegszone. Umso wichtiger für den Gast, dieses Spiel knapp für sich entschieden zu haben. Der SC Heimbach-Weis-Neuwied musste sich zu Hause dem FC Bayern München mit 3,5:4,5 geschlagen geben. Zwar war Leon Livaic der vermeintliche Big Point an Brett eins gegen Österreichs Spitzenspieler Kirill Alekseenko gelungen und auch Yevgeniy Roshka konnte an Brett 8 gegen die Münchener Legende Klaus Bischoff gewinnen, doch die Bretter 3, 4 und 7 gingen an München – Nijat Abasov, Jan Subelj und Joseph Girel konnten ihre bessere Elozahl jeweils in einen vollen Punkt ummünzen.

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Sein Sieg gegen Kirill Alekseenko reichte nicht für einen Punktgewinn seines Teams: Leon Livaic. | Foto: Hans-Joachim Vitz
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Hier spielte Alekseenko unvorsichtig 29.f4? und Livaic nutzte das mit 29...Sg6+ 30.Kg4 (30.Kh3 Txf4 31. gxf4 Sxf4+ und der Turm auf e2 ist weg) 30...h5!! 31.Kxh5 Txf4!! 32.Kg5-+ aus und gewann die Partie nach 43 Zügen.

 

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Jorden van Foreest bei der Analyse seiner Gewinnpartie gegen Vitaly Kunin. | Foto: Stefan Spiegel

Nicht nur die Technik war zu schwach für die Übertragung, auch die Mannschaft des MSA Zugzwang hatte gegen den Meisterschaftskandidaten SC Viernheim nicht viel zu melden. Drei Remisen ließen die Viernheimer zu, während Jan-Krzysztof Duda, Jorden van Foreest, Alexey Sarana, Bassem Amin und Georg Meier ihre Partien gewannen und so für mehr als klare Verhältnisse sorgten. Das 6,5:1,5 reicht den Viernheimern, um mit 2,5 Brettpunkten Vorsprung auf Rang 1 in der Tabelle zu stehen. Zusammen mit den Baden-Badenern bilden die Viernheimer ein Spitzenduo, das einen Punkt vor Werder Bremen und SK Kirchweyhe liegt.

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Im Duell der beiden „Schachfreunde“-Teams oblag es den Deizisauern, den aufstrebenden Aufsteigern aus Wolfhagen ihre erste Bundesliganiederlage beizubringen. Während die beiden aktuellen Nationalspieler Matthias Blübaum und Dimitrij Kollars auf Seiten der Siegermannschaft Remis spielten, gewann Rustem Dautov an Brett 7. Der ehemalige deutsche Nationalspieler machte sich damit ein nachträgliches Geschenk zu seinem 60. Geburtstag, den er am 28. November feiern durfte. Die weiteren vollen Punkte zum Deizisauer Sieg steuerten Tamas Banusz und Zdenko Kozul bei. Deizisau liegt damit zwei Punkte hinter der Spitze, da die beiden ersten Runden gegen Kirchweyhe und Bremen jeweils 4:4 ausgingen.

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Matthias Blübaum in der Live-Kommentierung von Viernheim mit Angelika Valkova und Ilja Zaragatski bei der Analyse einer Partie, die schnell in einer Abwicklung ins Dauerschach endete (Foto: Stefan Spiegel).

Aufgrund eines Kabeldefekts konnten die Deizisauer Partien nicht übertragen werden. Offenbar war ein Unvorsichtiger aus Versehen gegen die Übertragungstechnik getreten.

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Der Deutsche Meister Düsseldorfer SK musste nach dem Unentschieden in der Runde zuvor gegen den FC Bayern München nun gegen den SV Werder Bremen sogar die erste Niederlage seiner (noch nicht allzu langen) Bundesligageschichte hinnehmen. Gegen die Norddeutschen stand es beim Heimspiel am Ende 2,5:5,5. Die Gäste spielten ihre Überlegenheit an den hinteren Brettern aus und gewann an den Brettern 6 bis 8. 

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Lucas von Foreest gehörte zu den Siegern im Werder-Team. Mit 5,5:2,5 wurde die erste Düsseldorfer Niederlage in der Bundesliga besiegelt. | Foto: Jan Werner

 

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Die Kroatien-Power – namentlich Ivan Saric und Ante Brkic – entschied diesen Kampf zweier nahezu gleichstarker Teams. Da auf Solinger Seite nur Loek van Wely gewinnen konnte, reichte der Doppelpunkt an den Brettern 1 und 3 zum knappen 4,5:3,5-Erfolg. Damit schob sich Kirchweyhe auf Rang 4, während Solingen mit drei Punkten auf Rang 9 liegt.

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Starke Leistung: Ivan Saric schlug Pentala Harikrishna. | Foto: Jan Werner

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Bei der Begegnung SF Berlin gegen den Hamburger SK war es Magnus Ermitsch, der in der letzten laufenden Partie den vollen Punkt holte und damit den Berlinern einen überraschenden Punkt gegen den HSK sicherte. Ermitsch war der einzige Berliner, der eine höhere Wertung als der jeweilige Hamburger Gegner aufwies. Doch lediglich Luis Engel wurde auf Seiten der Hanseaten seiner Favoritenrolle gerecht. Beide Teams haben mit diesem Unentschieden den ersten Punkt auf ihr Konto gebucht.

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Luis Engel holte den einzigen Sieg des HSK gegen die SF Berlin und verhinderte damit eine Niederlage. | Foto: Anna-Blume Giede


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Das dürfte dem in Südafrika in wärmeren Gefilden um den Freestyle-Grand-Prix kämpfenden Magnus Carlsen nicht gefallen: Sein Team konnte der Favoritenrolle an Spieltag 3 nicht gerecht werden. Die durchgängig höher bewerteten Hamburger hatten in ihrer Kalkulation sicher einen Sieg gegen den USV TU Dresden eingeplant. Doch die Elbstädter konnten an den Brettern 2 und 6 voll punkten – Roven Vogel und Uwe Bönsch gelangen volle Punkte. Da sich nur Maximilian Neef und Raj Tischbierek den nominell überlegenen Paulianern beugen mussten, stand es am Ende 4:4.

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Uwe Bönsch spielt hier den einzigen Gewinnzug 18.g4, mit dem er die volle Kontrolle über die Stellung sicherstellte. Es folgte 18...g6 19.Te7 Le6 20.T1xe6! fxe6 21.Txh7 mit Gewinnstellung, die Bönsch mit seiner Erfahrung verwertete.

 

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POL
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GM
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2667
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POL
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GM
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GER
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