Direkt zum Inhalt

Suchergebnisse

Das Rahmenprogramm der zentralen Bundesligarunde ab dem 14. Oktober in Berlin nimmt Gestalt an. Unterstützt von der Unternehmensberatung d-fine, laden die Organisatoren um die Schachfreunde Berlin am Samstag, 16. Oktober, zur zweiten Offenen Berliner Hochschulmeisterschaft ein.

Tags darauf, am Sonntag, 17. Oktober, küren die Betriebssportler bei der ersten Offenen Berliner Betriebsschachmeisterschaft ihre Champions. Alle Teilnehmer haben freien Eintritt zu den parallel laufenden Wettkämpfen der Schachbundesliga, die an diesem Wochenende ebenfalls ihren Meister nach der längsten Saison ihrer Geschichte ermitteln wird. Die ersten Anmeldungen für beide Turniere sind schon eingegangen.

Nachgefragt bei Guido Dermann: Der 52-Jährige zeichnet verantwortlich für die Architektur der neuen Website der Schachbundesliga. Bei der Zusammenarbeit mit seiner Agentur "Livingpage" war für die Schachbundesliga Dermanns Erfahrung in der Konzeption großer Portalseiten besonders hilfreich – und seine Kenntnisse im Schach und allgemein im Topsport.

Aus der Idee, den Saisonabschluss zu einer großen Schachbegegnung zu machen und im Kreise aller Beteiligten den Meister zu küren, entstand vor einigen Jahren die „zentrale Runde“. Die Schachfreunde Berlin mit ihren rund 130 Mitgliedern organisieren diese Runde nun schon zum vierten Mal in der Hauptstadt. IM Lars Thiede ist Kapitän der Berliner Bundesligamannschaft, Vorstandsmitglied des Vereins und einer der Organisatoren. Wir haben mit Thiede über das bevorstehende Ereignis (14. bis 17. Oktober) und über die Perspektive seiner Mannschaft gesprochen.

Die längste Saison der Bundesliga-Geschichte ist noch nicht beendet, da laufen schon die Vorbereitungen für die kommende Serie. Mitte Januar 2022 wird die neue Saison beginnen, die Termine stehen jetzt fest, und die beteiligten Mannschaften auch - bis auf eine. Während die drei Aufsteiger in die Bundesliga bekannt sind, muss bei der bevorstehenden zentralen Runde in Berlin noch geklärt werden, wer absteigt.

Wie kann sich die Schachbundesliga stärker für die Nachwuchsförderung einsetzen? Wie kann sie dafür Sorge tragen, dass in der höchsten deutschen Spielklasse in Deutschland ausgebildete Spieler zum Einsatz kommen? Diese Fragen bewegen Markus Schäfer (52, SG Solingen), Präsident des Schachbundesliga e.V., seit langem. Nun blickt die Liga auf 18 Monate des ruhenden Spielbetriebs zurück, eine Zeit, die Gelegenheit bot, diese Fragen anzugehen. Und die Liga sieht ihrem großen Finale 2019-21 entgegen, das am Donnerstag, 14. Oktober, in Berlin beginnen wird. Im Interview äußert sich Markus Schäfer über Neuerungen und Reformen, rekapituliert den Beginn der Pandemie und des schachlichen Stillstands - und gibt seinem Solinger Mannschaftskapitän eine klare Empfehlung, wen er zum Saisonfinale besser nicht einsetzt.

Vor 40 Jahren hat Klaus Bischoff zum ersten Mal in der Schach-Bundesliga gespielt. „Selten war die Situation so entspannt“, blickt der Großmeister des FC Bayern München auf die zentrale Schlussrunde voraus, die von Donnerstag bis Sonntag (14. bis 17. Oktober) erneut in Berlin über die Bühne geht. Mit 8:8 Punkten liegt der FCB auf dem komfortablen achten Platz und hat in der wegen Corona auf zwei Jahre verlängerte Saison 2019/2021 keinerlei Sorgen um den Klassenerhalt. „Aachen steigt wohl ab“, glaubt der Bundesliga-Rekordspieler. Das Schlusslicht steht mit 0:16 Punkten am Tabellenende – und dürfte der einzige Absteiger sein, „sofern nicht noch ein weiteres Team mangels Geld platzt“, fürchtet Bischoff.

Am Ende soll es ein Platz unter den besten Fünf sein. Dieses Saisonziel geben Teamchef Spartak Grigorian und Coach Jonathan Carlstedt aus, bevor sich die Recken von Werder Bremen beim großen Finale in Berlin an die Bretter begeben. Dazu beitragen soll unter anderem Großmeister Jan Werle, der bislang mit einer Performance von knapp 2700 durch die Liga gepflügt ist. Dazu beitragen soll auch die Bremer Lust auf Schach: "Die Mannschaft ist heiß, wieder zu spielen", stellen Grigorian und Carlstedt fest.
 

Mit dem vorgezogenen Match zwischen den Gastgebern SF Berlin 1903 und dem USV/TU Dresden begann das große Bundesligafinale schon am Mittwoch. Die Freude an der Dresdner 1:0 Führung nach einem feinen Sveschnikov-Schwarzsieg von Liviu Dieter Nisipeanu über Mateusz Bartel auf Seiten der Sachsen währte nicht lange. Am Ende setzte sich Berlin 5:3 durch. Für die Zuschauer und Mannschaftskameraden gab es Endspiel-Feinkost zu sehen, bevor das Ergebnis feststand: 

Georgios Souleidis hat die Ehrenmedaille des Schachbundesliga e.V. bekommen. Am Rande des großen Bundesliga-Finales in Berlin überreichte Ligapräsident Markus Schäfer dem 49-Jährigen die Auszeichnung. „Georgios war für den Schachbundesliga e.V. seit dessen Gründung als Redakteur tätig, er ist zu einem Gesicht der Schachbundesliga geworden“, erklärt Schäfer. In all den Jahren habe Souleidis sich unermüdlich für die Liga eingesetzt, um ihre Reichweite und ihre Bekanntheit zu steigern und ihr Image zu pflegen. 

Die Schachbundesliga hat ihren ursprünglich für den Januar avisierten Saisonstart pandemiebedingt in den März verschoben. Darauf haben sich jetzt die Bundesligisten bei ihrer Mitgliederversammlung geeinigt. Außerdem wurden die "Teilnahmevoraussetzungen" mit 21:12 Stimmen bei 3 Enthaltungen beschlossen.

Schach verbindet Menschen und Nationen, Schach schafft Freundschaften. Diese Gedanken tragen schon immer den Spielbetrieb der Schachbundesliga, in dem sich Meisterspieler:innen aus dutzenden Ländern im sportlichen Wettkampf messen, darunter zahlreiche Schachfreunde aus der Ukraine und Russland. Die Spielorte der Schachbundesliga sind stets auch Orte der Begegnung, des Austauschs, der Gemeinschaft. Vor diesem Hintergrund kann und will der Vorstand der Schachbundesliga dem russischen Einmarsch in der Ukraine nicht schweigend zuschauen.

Neun Ukrainer sind in der Schachbundesliga gemeldet, außerdem neun russische Großmeister. Ob einer oder gar mehrere zum Saisonauftakt am kommenden Woche spielen, erscheint fraglich, wenn nicht sehr unwahrscheinlich. Unter anderem gilt das für den ukrainischen Großmeister Pawel Eljanow aus dem Kader des Münchener SC 1836, der jetzt nach einem Vierteljahrhundert in die Schachbundesliga zurückgekehrt ist. Eine Vorschau auf den ersten Spieltag aus Münchner Perspektive, auch aus der des FC Bayern:

Wer Stellung bezieht, ist in der Bundesliga willkommen: Die im Weltschach intensiv geführte Debatte, ob russische Schachspieler aus dem Turnierbetrieb ausgeschlossen werden sollten, hat vor dem Saisonauftakt die Schachbundesliga erreicht. Der Bundesliga-Vorstand hat jetzt, auch auf Initiative des SC Viernheim (fünf Ukrainer, ein Russe im Kader), diese Erklärung veröffentlicht:

„Der Vorstand des Schachbundesliga e.V. empfiehlt allen Mitgliedsvereinen, bis auf weiteres keine Spieler/-innen einzusetzen, die russischer oder belarussischer Nationalität sind und den gegen die Ukraine geführten Angriffskrieg nicht aktiv ablehnen. Ziel umfassender Sanktionen in allen gesellschaftlichen Bereichen ist die Hinwirkung auf eine schnellstmögliche Wiederherstellung des Friedens und der territorialen Unversehrtheit des ukrainischen Staatsgebietes.“

Die Münchener Teams stehen vor schwierigen Heimspielen. Den FC Bayern und Aufsteiger Münchener SC 1836 erwarten am kommenden Wochenende "daheim" in Oberschleißheim Vergleiche mit den potenziellen Spitzenteams SC Viernheim und SG Solingen. Während MSC-Chef Michael Reiß in erster Linie zwei "Klatschen" vermeiden will, fiebert Jörg Wengler, Chef der stark gestarteten Bayern, dem Kräftemessen mit den in Bayern gastierenden Großmeisterriegen aus Hessen und Nordrhein-Westfalen ambitioniert entgegen.

Warmgespielt müsste ein Großteil der Bundesliga-Akteure jetzt sein. Zu Dutzenden weilten Bundesligaspieler aus europäischen Landen in den vergangenen zwei Wochen in Slowenien zur Europameisterschaft, wo elf Runden zu absolvieren waren, um einen Titelträger und 20 World-Cup-Qualifikanten zu küren. Nun wird aller Voraussicht nach am kommenden Bundesligawochenende 9./10. April in Aachen ein Europameister mit von der Partie sein. Matthias Blübaum von den SF Deizisau spielt am Samstag und Sonntag mit dem größten Erfolg seiner Karriere im Rücken.

Die beiden Münchener Bundesligisten FC Bayern und SC 1836 laden jetzt zum dritten Münchener Bundesligawochenende in Folge, diesmal in die Bayern LB Sportarena, wo beide am Samstag und Sonntag ihre Begegnungen der fünften und sechsten Runde austragen. Die jeweiligen Schatzmeister mag die Reihe der Heimspiele und die dadurch überschaubaren Reisekosten freuen. Michael Reiß, Vorsitzender des Münchener SC 1836, wäre es allerdings sehr Recht, würden Reisekosten würden seines Ukrainers anfallen. Aber ob Pavel Eljanow in München mit von der Partie sein wird, ist noch unklar.

An diesem Wochenende werden in der Schachbundesliga Weichen gestellt. Wer beißt sich neben den Grenke-Teams oben fest? Wer steckt unten drin? Das wird geklärt, wenn am fünften und sechsten Spieltag potenzielle Spitzenteams und potenzielle Kellerkinder aufeinandertreffen. Nebenbei geht es zwischen zwei Teamkameraden und Sitznachbarn um den Spitzenplatz in der deutschen Elo-Rangliste. Die Matches beginnen am Samstag um 14 und am Sonntag um 10 Uhr.

Würde der Deutsche Meister OSG Baden-Baden nach den kommenden beiden Spieltagen am Samstag und Sonntag nicht mit 12:0 Punkten dastehen, das wäre eine Überraschung. Bei ihren Heimspielen gegen die beiden Berliner Teams werden die Baden-Badener klarer Favorit sein. Trotzdem rechnet OSG-Chef Patrick Bittner nicht mit einem lockeren Spaziergang zur Titelverteidigung. Gute Chancen, am Ende wieder oben zu stehen, habe man, aber die vergangenen Saisons hätten gezeigt, wie knapp es zugeht. Angesichts der starken Konkurrenz, Bittner nennt neben Viernheim und Kiel den Baden-Badener Reisepartner Deizisau, geht Bittner davon aus, dass seine Auswahl von Elitegroßmeistern auch in dieser Saison manchen knappen Kampf überstehen muss.

Besser hätte das Bundesliga-Wochenende für die Münchner Schachclubs nicht laufen können: Bei den Heimspielen des FC Bayern eroberten die zwei Erstligisten alle acht Punkte! Die Gastgeber schlugen am Samstag BCA Augsburg mit 4,5:3,5 und setzten sich am Sonntag  mit demselben Ergebnis knapp gegen den USV TU Dresden durch. „Der Münchener Schachclub 1836 hat die beiden Gegner mehr im Griff gehabt und deutlicher geschlagen“, lobte Bayern-Abteilungsleiter Jörg Wengler den Lokalrivalen.

Mit zwei Siegen in der dritten Doppelrunde bleibt der Schachclub Viernheim in der 1. Schachbundesliga auch weiterhin ohne Verlustpunkte und punktgleich mit dem deutschen Serienmeister OSG Baden-Baden an der Tabellenspitze. Nicht nur das Spiellokal in Solingen war notgedrungen etwas enger als üblich, auch die beiden Wettkämpfe der Südhessen.

Die Münchner Schachclubs lassen Vorsicht walten, obwohl sie am Wochenende in Aachen von den Tabellenplätzen her klarer Favorit sind. Mit jeweils 0:12 Punkten liegen die Gastgeber und der Düsseldorfer SK als weiterer Gegner auf dem zweit- und drittletzten Rang unter den 16 Klubs der Schach-Bundesliga. Aber speziell die Düsseldorfer mit ihrem nicht ganz jungen, aber umso klangvolleren Kader dürften stärker sein, als die Tabelle suggeriert.

Die Schachbundesliga feiert Bergfest, die 7. und 8. Runde stehen an diesem Wochenende bevor, und sie nimmt schon das Ende der Saison ins Visier. Die zentrale Endrunde wird in diesem Jahr erstmals in Bremen ausgetragen, organisiert vom SV Werder Bremen und dem Niedersächsischen Schachverband. Vom 7. bis 10. Juli werden sich alle Bundesligisten im Weserstadion versammeln und mit den Runden 11 bis 15 die Saison 2022 abschließen, die gestraffteste der Ligageschichte.

Zweites Heimwochenende, erneut zwei sichere Siege für den SC Viernheim: Nach den 6,5:1,5-Erfolgen über die Schachfreunde Berlinund den SK König Tegel führen die Südhessen die Tabelle der höchsten deutschen Spielklasse weiter an, knapp vor dem nach Mannschaftspunkten gleichauf liegenden deutschen Serienmeister OSG Baden-Baden. Ende Mai gilt es für die Viernheimer, bei den nächsten Wettkämpfen in Bremen gegen die stark eingeschätzten Teams von Werder Bremen und Mülheim Nord möglichst weiterhin eine weiße Weste auf dem Weg zum Saisonfinale zu behalten.

Der Münchener SC 1836 kann bereits für eine weitere Saison in der Schach-Bundesliga planen. In Aachen baute der Traditionsclub seine Siegesserie auf vier Spiele aus und weist nun 10:6 Punkte auf. Damit rückte der Aufsteiger dem Lokalrivalen Bayern München auf die Pelle. Der schlug zwar auch den Gastgeber Aachen mit 6:2 am Samstag, unterlag jedoch am Sonntag dem Düsseldorfer SK knapp mit 3,5:4,5. Die Bayern sind mit 11:5 Zählern nun Sechster, der MSC folgt direkt dahinter.

Etwa sieben Monate ist es her, da gelang dem FC Bayern die Überraschung der vergangenen Schachbundesliga-Saison: Ein Sieg gegen die OSG Baden-Baden, den FC Bayern des Schachs. An diesem Wochenende haben die Münchener die Chance, diesen Paukenschlag zu wiederholen - eine denkbar kleine allerdings, wie die Bayern einräumen. Beide Münchener Teams, der FC Bayern und der Münchner SC, gastieren am Samstag und Sonntag in Baden-Baden, wo sie auf die hochfavorisierten Gastgeber und die SF Deizisau treffen.

„Das Ziel liegt auf der rechten Seite!“, erfahren die Bundesligaspieler gut vernehmlich, als ein zweiter Schiedsrichter mit seinem Smartphone abgehetzt, weil verspätet, in den Spielsaal der OSG Baden-Baden gelangt. Die Information von Google Maps kam zu früh für die Spieler, um so nützlich wie gewohnt zu sein: Während der Schiri tatsächlich nach der Treppe im LA8 rechts zu seinem Tisch abbiegen musste, stellten sich die Spieler die verzweifelte Frage, wo das allwissende Google das Ziel verortet: Aus Sicht des Weiß-Spielers, also am Königsflügel? Oder aus Sicht von Schwarz, womit dann eher Aktionen am Damenflügel eingeleitet werden sollten … Es blieb Interpretationssache, jedenfalls kam es letztlich an beiden Flügeln zu spannenden Kämpfen.

Der Schachclub Viernheim bringt von der Reise nach Bremen 4:0 Mannschaftspunkte mit nach Hause und bleibt damit ohne Verlustpunkte an der Tabellenspitze der Schachbundesliga. Dicht dahinter liegt der deutsche Serienmeister, die OSG Baden-Baden, ebenfalls mit weißer Weste aber ein paar Brettpunkten weniger. Die vier führenden Vereine der höchsten deutschen Spielklasse, neben Viernheim und Baden-Baden also auch noch Deizisau und Solingen, tragen alle direkten Wettkämpfe erst bei der Endrunde im Juli in Bremen aus, so dass sportlich noch vieles offen ist im Rennen um die vordersten Plätze.