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Die Probleme der Fußballer hätten die Schachspieler des FC Bayern München auch gerne. „Wenn wir auf Platz zwei liegen, können wir überlegen, den Trainer auszuwechseln“, ulkt Jörg Wengler mit Blick auf den Rauswurf von Julian Nagelsmann. Vorerst lässt sich der Leiter der Schach-Abteilung aber nicht selbst ersetzen – zumal es auf den 64 Feldern an einem Thomas Tuchel mangelt. Frischen Rückenwind könnten die Denkstrategen aber durchaus gebrauchen: Im Abstiegskampf der Schach-Bundesliga geht es so eng wie noch nie zu. Der FCB nimmt mit 8:14 Punkten als Tabellen-13. den ersten der vier Abstiegsplätze ein. Hauchdünn davor liegt Lokalrivale Münchener SC 1836 – und selbst der Tabellenneunte SK Kirchweyhe hat nicht mehr Zähler auf der Habenseite!

Auf der Zielgeraden der Saison 2022/23 scheint dem SC Viernheim die Puste auszugehen. Nach einem neuerlichen Punktverlust, diesmal gegen Hamburg, liegt die Truppe aus Südhessen drei Spieltage vor Schluss jetzt drei Zähler hinter der OSG Baden-Baden. Der Titelverteidiger gewann bei den SF Berlin und scheint auf bestem Wege zu sein, am Ende abermals den Pott zu holen.

Am Tabellenende zeichnet sich mehr und mehr ab, dass Deggendorf und Schönaich für Liga zwei planen können. Wer die beiden anderen Abstiegsplätze belegt, das ist so umkämpft wie selten. Nach 12 Spieltagen stehen der FC Bayern und die SF Berlin auf den Abstiegsrängen, aber der Münchener SC ebenso wie die beiden Bundesliga-Dinosaurier aus Hamburg und Mülheim haben noch lange keinen Anlass, sich entspannt zurückzulehnen.

Der 12. Spieltag:

Die ersten beiden Absteiger stehen fest. Die Aufsteiger SV Deggendorf und TSV Schönaich werden dieser Saison in der Schachbundesliga keine weitere folgen lassen - jedenfalls nicht 2023/24. Um bzw. gegen die beiden weiteren Abstiegsplätze wird weiterhin hart gerungen.

Der Meister 2022/23 steht nicht fest, aber so gut wie. Soll es am 15. und letzten Spieltag zu einem Titelshowdown zwischen Viernheim und Baden-Baden kommen, dann wird am 14. Spieltag Aufsteiger Remagen den mit drei Punkten führenden Titelverteidiger aus Baden-Baden besiegen müssen.

Der 13. Spieltag:

Der Münchener SC 1836 hat sich dem Gedanken „angenähert“, dass er aus der Schach-Bundesliga absteigt. „Das Wochenende ist komplett fehlgelaufen“, ordnet MSC-Chef Michael Reiß die zwei Niederlagen ein. Auf ein 3,5:4,5 im Kellerduell mit dem SK Kirchweyhe folgte ein 3:5 gegen Werder Bremen. Während sich die Hanseaten mit 14:12 Punkten vorzeitig den Klassenerhalt sicherten, verschaffte sich Aufsteiger Kirchweyhe (11:15) zumindest etwas Luft. Der MSC 1836 (8:18) rutschte dagegen auf den 14. Platz in der 16er-Liga ab, in der ein Viertel der Teams absteigt. Unglücksrabe war ausgerechnet Spitzenspieler Pawel Eljanow.

Der Schachclub Viernheim hat am vorletzten Wochenende der laufenden Saison in Remagen gegen die starken Teams aus Hamburg und Kiel drei umkämpfte Punkte geholt: ein 4:4-Unentschieden, ein 4,5:3,5-Sieg. Die Südhessen bleiben erster Verfolger der OSG Baden-Baden, die ihrerseits weiterhin ungeschlagen und auf dem Weg zu erneuten Titelverteidigung als deutscher Meister ist. Das direkte und prestigeträchtige Duell dieser beiden Spitzenteams Ende April in Viernheim wird voraussichtlich der sportliche Höhepunkt in der 1. Schach-Bundesliga 2022/2023.

Die Aula der Albertus-Magnus-Schule in Viernheim ist am Wochenende Schauplatz des Saisonhöhepunkts der 1. Schachbundesliga 2022/2023. Der gastgebende Schachclub Viernheim empfängt als Tabellenzweiter am Samstag, 29. April, ab 14 Uhr das Team des deutschen Serienmeisters und Titelverteidigers OSG Baden-Baden. Beide Mannschaften werden dieses prestigeträchtige Kräftemessen gewinnen wollen und mit möglichst starken Aufstellungen antreten, sodass es ein in Viernheim bisher nicht gesehenes Stelldichein von Weltklassespielern geben wird. Die OSG Baden-Baden ist aufgrund ihres bärenstarken Kaders - und auch aufgrund der Tabellensituation mit 3 Punkten Vorsprung - klarer Titelfavorit, trotzdem werden die Südhessen versuchen, die direkte Begegnung so offen wie möglich zu gestalten.

„Wir rechnen mit dem Abstieg“, bekennt Michael Reiß. Der Vereinsboss des Münchener Schachclubs 1836 sieht den letzten Heimspielen in der Bundesliga gelassen entgegen. Wenn der Tabellen-14. auf einem der vier letzten Plätze im deutschen Oberhaus bleibt, ist die Chance auf ein Novum dahin: Nach der Rückkehr der Münchener Schachakademie (MSA) Zugzwang wäre die bajuwarische Metropole die erste Stadt in der Republik, die drei Vereine in der Schach-Bundesliga stellt.

Zumindest theoretisch hat sich der SC Viernheim dank eines 5,5:2,5-Sieges über Baden-Baden die Chance auf den Meistertitel erhalten. Praktisch wird am Sonntag Aufsteiger SC Remagen gegen die Badener gewinnen müssen, um dem Grenke-Team die Titelverteidigung zu vereiteln. Ein Punkt reicht den Badenern für Platz eins.

Am Tabellenende ist eine weitere Entscheidung gefallen: Der Münchener SC 1836 wird die Liga verlassen. Nach einer 3,5:4,5-Niederlage gegen die SF Deizisau sind die Bayern nicht mehr zu retten. Wer den vierten Abstiegsplatz belegt, ist offen. Sicher ist nur: Es wird ein Schachbundesliga-Traditionsverein sein, entweder die SF Berlin, der Hamburger SK oder der SV Mülheim Nord.

Der 14. und vorletzte Spieltag der Saison 2022/23:

Die OSG Baden-Baden ist Deutscher Mannschaftsmeister 2023. Mit einem ungefährdeten 6,5:1,5 über den SC Remagen-Sinzig sicherte sich der Titelverteidiger am letzten Spieltag den ersten Platz in der Abschlusstabelle. Mit 28:2 Punkten blieben die Baden-Badener einen Punkt vor ihrem Verfolger aus Viernheim, der einzigen Mannschaft, die es im Lauf der Saison 2022/23 vermocht hatte, Baden-Baden zu besiegen.

Bayern München bleibt in der Schach-Bundesliga. Für den Münchener SC 1836 waren dagegen die beiden Heimspiele am Samstag und Sonntag vorerst die letzten im Oberhaus. Der Traditionsclub verlässt jedoch mit erhobenem Haupt die erste Liga. Auch wenn nach dem knappen 3,5:4,5 gegen den Tabellendritten SF Deizisau (25:5 Punkte) der Abstieg vor dem 15. Spieltag besiegelt war, bot der MSC 1836 den Bayern noch einen letzten großen Kampf, der 4:4 endete. Mit 9:21 Punkten müssen die 1836er wieder zurück in Liga zwei.

Das Beste zum Schluss: Zum Saisonfinale am letzten März-Wochenende trafen in Viernheim die beiden Top-Teams aufeinander. Der gastgebende Schachclub Viernheim setzte sich überraschend und unerwartet deutlich mit 5,5:2,5 gegen das auch nominell stärkere Team der favorisierten OSG Baden-Baden durch. Die Südhessen sicherten sich damit zum zweiten Mal in Folge die Vizemeisterschaft, während die Baden-Badener sich trotz dieser ersten und einzigen Saisonniederlage verdient die Meisterschaft sicherten. In der Endtabelle erreichte die OSG Baden-Baden 28:2 Mannschaftspunkte, knapp gefolgt vom Schachclub Viernheim mit 27:3 Punkten.

Neben einem in dieser Form in Viernheim noch nicht gesehenen Stelldichein von Weltklassespielern wurde dieses Schach-Event in der Albertus-Magnus-Schule mit einer Live-Kommentierung für die Zuschauer vor Ort, einem Live-Stream in die globale Online-Welt, und einem aufwändig handgemachten Catering abgerundet. Das parallele Match der jeweiligen Reisepartner gewann der SC Remagen-Sinzig gegen den TSV Schönaich knapp mit 4,5:3,5, während diese beiden Vereine in ihren Wettkämpfen am Sonntag gegen Baden-Baden bzw. Viernheim (jeweils 6,5:1,5) wie erwartet chancenlos waren.

Im Alter von 87 Jahren ist Manfred Rausch, das Herz des Nordberliner Traditionsvereins und oftmaligen Bundesligisten SK König Tegel am 22. April 2023 nach langer schwerer Krankheit gestorben. Carsten Schmidt, ehemaliger Präsident des Berliner Schachverbands, hat einen Nachruf auf seinen langjährigen Mentor und Wegbegleiter verfasst. Den Lebensweg Manfred Rauschs und den Weg seines SK König Tegel sieht Schmidt eng verbunden:

Der Schachbundesliga e.V. und der SK Kirchweyhe haben sich am 1. Juni in einer Verhandlung des Schiedsgerichts um die „Zulassungskriterien zur Schachbundesliga“ auf einen Vergleich geeinigt. Demnach soll eine Ziffer der Turnierordnung gestrichen werden, eine modifiziert. Außerdem soll ein Jahr später als geplant, erstmals am Ende der Saison 2023/24, geprüft werden, ob die Bundesligisten die in der Turnierordnung festgelegten Kriterien erfüllen.

Der SK Kirchweyhe hatte das Verfahren angestrengt und hat dem Vergleich bereits zugestimmt. Eine außerordentliche Versammlung des Schachbundesliga e.V. am 18. Juni wird darüber beraten, ob sie ebenfalls zustimmt.

Für die Schachbundesligisten ebenso wie für alle Zweitligisten verschiebt sich die Wechselfrist zur kommenden Saison auf den 1. August 2023. Zum 15. August müssen die Vereine ihre Ranglisten abgeben. Das hat jetzt Jürgen Kohlstädt, Turnierleiter der 1. und 2. Bundesligen, gemeinsam mit DSB-Vizepräsident Prof. Dr. Jürgen Klüners und Bundesturnierdirektor Michael Rütten beschlossen.

Aufgrund des Schiedsspruches im Schiedsverfahren gegen den SK Kirchweyhe hat der Vorstand mit Beschluss vom 6. Juli 2023 festgestellt, dass die sportlichen Absteiger der Saison 2022/23 keine Spielberechtigung für das Spieljahr 2023/24 erhalten können. Spielberechtigt sind somit folgende 16 Vereine:

Hikaru Nakamura wird in der kommenden Saison erstmals in der Schachbundesliga spielen. Titelkandidat SC Viernheim hat jetzt zum Ende der Wechselfrist am 1. August den spektakulären Neuzugang fürs erste Brett verkündet. Der US-Großmeister, als Nummer zwei der Welt der nominell stärkste Spieler der Liga (wenn nicht Baden-Baden sein Mitglied Magnus Carlsen meldet), werde keinesfalls eine Karteileiche sein, deren Name nur die Spitze des Kaders ziert. Nakamura solle und werde spielen, betont Viernheims Vorsitzender und Teamchef Stefan Martin im Gespräch mit schachbundesliga.de.

Mitte Juli 2023 hat Ulrich Geilmann seinen Rücktritt als Vizepräsident des Schachbundesliga e.V. erklärt. Jetzt hat sich Geilmann mit einer ausführlichen Erklärung zu den Vorgängen der vergangenen Monate zu Wort gemeldet, mahnt vor Entwicklungen, die er bedenklich findet, und stellt fest, dass sich die Schachbundesliga seit ihrer Gründung besser entwickelt hat, als es ihr mancher Kritiker zugestehen will.

Von der sportlichen Ambition des Meisterschaftskandidaten SC Viernheim profitiere der ganze Verein, sagt Clubchef Stefan Martin im Interview mit schachbundesliga.de. Seitdem der südhessische Club im schachlichen Oberhaus oben mitspielt, öffnen sich ihm Türen, die zuvor geschlossen waren. Und wo sonst haben die Mitglieder die Möglichkeit, sich beim Vereinsabend mit Weltklassegroßmeistern zu messen? In der kommenden Serie wollen die Viernheimer nach Möglichkeit mehr, als "nur" oben mitspielen. Mit der Verpflichtung des Weltranglistenzweiten Hikaru Nakamura hat der Verein aus der 34.000-Einwohner-Stadt jetzt ein Signal ausgesandt, das sogar international wahrgenommen worden ist.

Ein Interview mit dem 1. Vorsitzenden Stefan Martin über Geschichte und Perspektive des Vereins, über Identität und Identifikation. Auch zur Zukunft der Schachbundesliga nach der Niederlage im Verfahren um die "Teilnahmevoraussetzungen" hat Martin einiges zu sagen. 

Eigentlich ist er Stammspieler, aber in der vergangenen Saison hat Igor Kovalenko für seinen SC VIernheim nur zwei Partien bestritten. In den Monaten davor hatte er "ewig nicht in einem Bett geschlafen", wie Viernheims Vorsitzender Stefan Martin unlängst im Gespräch mit schachbundesliga.de berichtete. Igor Kovalenko aus Kiew, Elo 2674, Nummer 65 der Welt, kämpft in diesen Monaten einen anderen Kampf als den am Brett, einen existenziellen.

Seit April 2022 dient der 34-jährige Großmeister als Soldat in der ukrainischen Armee. Unmittelbar nach dem russischen Überfall auf sein Heimatland hatte sich der angehende Priester der jüdisch-messianischen Gemeinde in Kiew als Freiwilliger gemeldet, um die Not von Zivilisten zu lindern und die kämpfende Truppe zu unterstützen. Wenige später wurde er Teil dieser Truppe. 

In einer Zeremonie in Kiew, um das jüdische Neujahr zu feiern, hat Präsident Wolodymyr Selenskyj Igor Kovalenko jetzt den "Orden für Tapferkeit“ 3. Grades verliehen. Kovalenko fand die Begegnung mit dem Staatsoberhaupt "aufregend", wie er auf Anfrage von chess.com sagte, findet aber, dass es Kandidaten gab, "die viel würdiger sind als ich - echte Terminatoren".

Nach der Auszeichnung blieben Kovalenko nur wenige Stunden in seiner einstigen Heimatstadt, dann ging es zurück an die Front. Trotzdem fand er die Zeit, schachbundesliga.de Eindrücke von seiner Aufgabe und seinen Lebensumständen an der Front zu vermitteln. Ein Interview mit Igor Kovalenko:

Am 38. Europapokal der Vereine, der am Sonntag in Durres (Albanien) beginnt, werden vier Bundesligisten teilnehmen: SC Viernheim, Werder Bremen, SG Solingen und SV Müheim-Nord. Die SG Solingen startet mit zwei Teams, eines im offenen, eines im Frauenwettbewerb. Einziger Kandidat für die Medaillen aus Deutschland: die Vorjahresbronzemedaillengewinner aus Viernheim, mit einem Eloschnitt von 2649 die nominelle Nummer 5 unter den 84 Teams im offenen Wettbewerb.

Zwei zentrale Runden, genauer: eineinhalb, werden die Schachbundesliga-Saison 2023/24 bereichern. Vom 23. bis 25. Februar werden alle 16 Teams in Viernheim zu Gast sein und die 9. bis 11. Runde der Saison zentral spielen. Am Wochenende 27./28. April werden 8 Teams in Hannover die letzten beiden Spieltage bestreiten.

Vier Bundesligisten waren im Europacup der Vereine vertreten: SC Viernheim, Werder Bremen, die SG Solingen und der SV Mülheim-Nord. Eine Bilanz des Bundesliga-Quartetts nach dem Kräftemessen mit den besten Teams Europas und einer hartnäckigen Magen-Darm-Malaise, die kaum ein Team verschont ließ. Informationen von Collin Colbow (Bremen), Oliver Kniest (Solingen) und Patrick Zelbel (Mülheim).

Obwohl mit dem Münchener SC 1836 ein Traditionsclub die Bundesliga als Absteiger verlassen musste, sind einmal mehr zwei Vereine aus der bajuwarischen Landeshauptstadt vertreten. Zum FC Bayern München gesellte sich mit der Münchner Schachakademie (MSA) Zugzwang ein anderer alter Bekannter im Oberhaus. Aufsteiger MSA Zugzwang blieb als Meister der Zweiten Bundesliga Ost ungeschlagen. Zum Bundesliga-Auftakt hoffen beide Münchner Clubs, zumindest einmal doppelt zu punkten.

Oben wie unten könnte es in dieser Saison gleichermaßen knapp werden, allerdings mit einer unterschiedlichen Zahl von Beteiligten. Dem abzusehenden Zweikampf an der Spitze steht am anderen Ende der Tabelle ein Acht-, Neun- oder Zehnkampf gegenüber. Aufsteiger Heimbach-Wies-Neuwied hat schon formuliert, gekommen zu sein, um zu bleiben, und Mitaufsteiger Ötigheim hat den ersten mehrerer dafür notwendigen doppelten Punktgewinne eingefahren. Der Liganeuling besiegte den Ligadino Hamburger SK.

Das erste Spitzenspiel der Saison entschied derweil der SC Viernheim zu Hause gegen die SG Solingen für sich. 650 Kilometer weiter nördlich stieg Titelverteidiger OSG Baden-Baden mit einem 6,5:1,5-Kantersieg über Gastgeber Kiel in die neue Serie ein. Die Paarungen des ersten Spieltags:

Titelverteidiger OSG Baden-Baden hat in der zweiten Runde der Schachbundesliga einen Punkt abgegeben. 4:4 trennten sich die Badener vom Hamburger SK, der nach seiner Schlappe vom Vortag Nehmerqualitäten bewies. Meisterschaftsmitbewerber SC Viernheim siegte derweil 7,5:0,5 gegen den SV Mülheim-Nord. Die Viernheimer führen jetzt mit 13 Brettpunkten ein verlustpunktfreies Sextett an der Tabellenspitze an. Teil dieses Sextetts ist ein Aufsteiger. Der SC Ötigheim gewann auch gegen den SK Doppelbauer Kiel.

Die Paarungen des zweiten Spieltags:

Nein, unbekannt ist das Bild nicht: Titelverteidiger und Rekordmeister OSG Baden-Baden in der Schachbundesliga nach zwei Runden auf einem mittleren Tabellenplatz (Position sieben). In jüngster Vergangenheit, der Saison 2021/2022, hatte ein Rückstand nach Brettpunkten schon einmal zu etwas Ähnlichem geführt (Platz sechs), aber am Ende feierte man an der Oos die Meisterschaft. Auch ein 4:4 Unentschieden gegen den Hamburger SK, das diesmal ebenfalls passiert ist, hatte der OSG in der Spielzeit 2017/2018 den Titelgewinn nicht vermasseln können.

Jörg Wengler fühlte sich zwar am Wochenende „um zehn Jahre gealtert“, aber nach der fingernägelkauenden Strapaze durfte sich der Abteilungsleiter des FC Bayern München entspannen: „Wir haben den Saisonstart geschafft, den wir uns erträumten!“, freute sich Wengler. Sein Oktett hat in Neuwied 4:0 Punkte erobert und ist damit in der Schach-Bundesliga eines von sieben Teams, die einen optimalen Saisoneinstand verbuchten. Ja, in der 16er-Liga liegt der FC Bayern sogar vor dem „FC Bayern des Schachs“: Abonnementmeister OSG Baden-Baden patzte überraschend beim 4:4 gegen den Hamburger SK am Sonntag. So liegt die Weltauswahl mit 3:1 Zählern nur auf dem ungewohnten Rang acht.

Die Enttäuschung am Samstagabend war groß: Mit 3,5:4,5 ging das Auftaktmatch der neuen Saison gegen den Aufsteiger SC Ötigheim verloren. Die Badener, ganz nah an der deutsch-französischen Grenze zwischen Karlsruhe und Baden-Baden gelegen, sind mit neun Siegen in die Bundesliga aufgestiegen und rufen auf ihrer Website zuallererst natürlich einmal das Ziel Klassenerhalt aus. Der Verein ist mit vier Teams in verschiedenen Ligen am Start und hat seit vielen Jahren eine aktive Jugendarbeit – ein Verein also, der das Oberhaus der Liga natürlich sehr bereichert – herzlich Willkommen in der Bundesliga!

Nach zwei klaren Siegen an den ersten beiden Spieltagen der Bundesliga stehen wir mit 4:0 Punkten und 13 Brettpunkten an der Tabellenspitze. Am Samstag zum Saisonauftakt haben wir das Spitzenspiel gegen den mehrfachen Deutschen Meister Solinger SG 5,5:2,5 gewonnen. Tags darauf hätten wir der ersten Vertretung des Traditionsvereins SV Mülheim-Nord beinahe die Höchststrafe erteilt: 7,5:0,5!