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Das große Finale der Schachbundesliga kehrt in die Hauptstadt zurück. Vom 24. bis 26. April 2026 findet im Willy-Brandt-Haus in Berlin-Kreuzberg die zentrale Endrunde der Saison 2025/26 statt. An drei Spieltagen fallen dort die Entscheidungen um Meisterschaft und Abstieg. Ausrichter sind die Schachfreunde Berlin 1903 gemeinsam mit dem Berliner Schachverband.

Die Schachfreunde Deizisau gratulieren ihrem Bundesligaspieler Matthias Blübaum zu einem historischen Erfolg: Der 28-Jährige qualifizierte sich beim FIDE Grand Swiss in Samarkand für das Kandidatenturnier 2026. Damit gehört Blübaum zu den acht Spielern weltweit, die den nächsten Herausforderer von Weltmeister Dommaraju Gukesh ermitteln werden. Für das deutsche Schach ist dies eine Sensation – zuletzt gelang das 1991 Robert Hübner.

Als Kind spielte er Schach in Bargteheide, gleichzeitig wurde er Fan des FC St. Pauli, weil sein Sportlehrer die Fußballprofis am Millerntor trainierte. Heute ist Ernst-Olav Ruhle, Vorstand der SBR-net Consulting AG, einer der Köpfe hinter dem Bundesliga-Projekt der Schachabteilung. Mit norwegischen Wurzeln, engen Kontakten zur Szene in Oslo und einem klaren Blick für strategisches Denken bringt er weit mehr ein als nur finanzielle Unterstützung. Im Interview spricht er über seine Rückkehr zum Schach, das Zusammenspiel von Beratungsbranche und Denksport, Begegnungen mit Profis und die Frage, wie buntes Vereinsumfeld und sportliche Professionalität zusammenpassen.

Weil Ruhle am liebsten Dinge in Bewegung bringt, hat er schon das nächste Projekt angeschoben: ein Simultan mit Mannschaftskapitän Benedict Krause am 10. Oktober im Millerntor-Stadion. Einen der Plätze verlost schachbundesliga.de – wer mitspielen möchte, schreibt einfach mit Verweis auf dieses Interview an ruhle@sbr-net.com.

Das Interview:

Von Stefan Liebig

Am Wochenende geht's los: eine neue Saison in der Schachbundesliga. Dass die Düsseldorfer Weltauswahl als Titelverteidiger so nicht weiter existieren wird, war klar. Mit dem neuen Team geht es in erster Linie um den Klassenerhalt. Den Titel an sich reißen, würden – wie 2024 – gerne die Viernheimer, doch ihr Kader scheint nicht ganz so stark besetzt zu sein wie der des entthronten Serienmeisters Baden-Baden.

Vorschau der SF Berlin

Nach zweijähriger Abstinenz starten die Schachfreunde Berlin wieder in die 1. Schach-Bundesliga. Die Freude in der ersten Mannschaft ist groß - die Liga ist extrem stark und die Möglichkeit eine GM-Norm zu erzielen gut.

Wenn es im April 2026 darum gehen wird, die drei Abstiegsplätze zu vermeiden, könnten sich die beiden Punkte vom Samstag für den Deutschen Meister Düsseldorfer SK als Lebensversicherung erweisen. Gegen die nicht mit der allerersten Garnitur aufgelaufenen Bayern aus Deggendorf, mutmaßlich ein Mitkonkurrent im Kampf um den Klassenerhalt, nutzten die Rheinländer die Gelegenheit, die ersten beiden Punkte einzufahren.

Die beiden Topfavoriten aus Baden-Baden und Viernheim lassen die neue Saison personell gemächlich angehen. Zum Auftakt der stärksten Liga der Welt war an den Brettern ein Top-Ten-Spieler zu sehen, Vincent Keymer nämlich. Der musste sich mit jemandem auseinandersetzen, der gerade erst Weltmeister Gukesh besiegt hat. Der wiederum wird in dieser Saison nicht mit von der Partie sein, trotzdem weltmeisterte es an den Bundesligabrettern. Mit Volodar Murzin spielte der amtierende Rapid-Weltmeister, dazu eine Reihe von Exweltmeistern, allen voran Ruslan Ponomariov, der dank des Aufstiegs der ukrainischen Auswahl aus Wolfhagen wieder in der Bundesliga zu sehen ist. WM-Kandidat Matthias Blübaum besetzte erwartungsgemäß das erste Brett seiner Deizisauer Mannschaft.

Und dann war da noch ein 14-Jähriger, der aus einem einfachen Grund kein Weltmeister ist: Er ist zu gut, um Weltmeisterschaften seiner Altersklasse mitzuspielen. Zu den unzähligen Rekorden, die Wunderknabe Yagiz Kaan Erdogmus hält, kommt seit diesem Samstag ein weiterer: jüngster Spieler jemals am ersten Brett in der Schachbundesliga.

Saison 2025/26, der erste Spieltag:

Ein Aufsteiger führt nach dem ersten Doppelspieltag die Tabelle an. Die ukrainische Auswahl der Schachfreunde Wolfhagen ist unter den drei Teams mit 4:0 Punkten das mit den meisten Brettpunkten (geteilt mit Viernheim) und der besten Brettwertung. Die favorisierten Supergroßmeisterriegen aus Viernheim und Baden-Baden müssen sich vorerst dahinter einreihen.

Dieser Dreikampf könnte bis zum Saisonfinale ab dem 24. April in Berlin andauern. Erst an den letzten drei Spieltagen werden Wolfhagen, Viernheim und Baden-Baden aufeinandertreffen und wahrscheinlich im direkten Vergleich klären, wer Deutscher Meister wird.

An den Brettern gab es einiges zu sehen, ein abermaliges Aufeinandertreffen von Vincent Keymer und Frederik Svane etwa. Oder eine Begegnung zweier Bundestrainer. Und dann ist da noch ein Düsseldorfer Jugendlicher, der mit zwei Siegen erheblich zum sehr ordentlichen Start des personell abgespeckten Deutschen Meisters beigetragen hat.

Schachbundesliga, zweiter Spieltag:

Mit viel Vorfreude sind die Schachfreunde Deizisau am letzten Septemberwochenende in die neue Saison der Schachbundesliga gestartet. Nach dem starken vierten Platz im Vorjahr und dem dritten Rang im Deutschen Mannschaftspokal peilt das Team einen Platz auf dem Podest an. Für zusätzliche Strahlkraft sorgte im Vorfeld vor allem Matthias Blübaum: Der 28-Jährige hat sich mit seinem zweiten Platz beim Grand Swiss in Samarkand als erster Deutscher seit Robert Hübner für das Kandidatenturnier 2026 qualifiziert.

Mit vier siegreichen Mannschaften liegt die OSG Baden-Baden nach Mannschaftspunkten zum Auftakt der Saison 2025/2026 in vier Ligen jeweils in der Tabellenspitzengruppe, nur durch minimalen Abstand beim „Torverhältnis“, den Brettpunkten also, von der absoluten Spitze getrennt.

In der Schachbundesliga gelang zum Auftakt ein 5:3 Auswärtssieg gegen den FC St. Pauli, gefolgt von einem klaren 6:2 gegen den Hamburger SKdie zweite Mannschaft siegte in der zweiten Bundesliga Süd gegen Nickelhütte Aue und die Schachfreunde Bad-Mergentheim, in der Oberliga Baden-Württemberg gewann die OSG III gegen die Schachfreunde Karlsruhe und den SK Ettlingen, und in der Oberliga Baden schließlich, wo erst eine Runde absolviert wurde, setzte sich die OSG IV gegen die SF Gottmadingen durch.

Gerald Hertneck ist seit vier Jahrzehnten eine feste Größe im deutschen Schach. Der frühere Nationalspieler und Top-50-Großmeister, der schon für alle Münchner Topvereine in der Bundesliga gespielt hat, geht mit der Münchner Schachakademie (MSA) Zugzwang in die neue Saison im Oberhaus. Erstmals kann dabei sein Klub acht Großmeister aufbieten. Hartmut Metz unterhielt sich mit dem 61-jährigen Routinier über die Bundesliga, den talentierten 17-jährigen Neuzugang Leonardo Costa an Brett zwei und den Lokalrivalen FC Bayern München. Das Gespräch wurde vor dem Saisonauftakt geführt.

Von Anna Giede

Bundesligapremiere in Wolfhagen: Die Schachfreunde sind fleißig am Aufbauen. Hier wird ein Teller fürs Buffet angerichtet, da Partieformulare verteilt. Für den hessischen Verein ist dieses Wochenende etwas ganz Besonderes, denn nach dem Sieg der 2. Bundesliga Nord im vergangenen Jahr darf das Team nun in der Bundesliga starten. Gleich an den ersten beiden Spieltagen sind die Wolfhagener Ausrichter. Zu Gast: Vizemeister Viernheim, Dresden und Mitaufsteiger Berlin.

Selbst ein Fabiano Caruana kann nicht an zwei Orten gleichzeitig spielen und da der OSG Baden-Baden offenbar die Ersatzspieler fehlten, um weitere Ausfälle auszugleichen, blieb Brett 1 frei. Der SV Deggendorf profitierte davon und startete mit einer Führung in den Mannschaftskampf. Doch die Badener münzten ihre Elo-Überlegenheit in Punkte um und gewannen am Ende mit 4,5:3,5. Damit zogen sie in der Tabelle am Aufsteiger aus Wolfhagen vorbei, der gegen den Topklub aus Deizisau seine erste Bundesliga-Niederlage hinnehmen musste.

Schachbundesliga, dritter Spieltag:

Der internationale Terminplan hat große Auswirkungen auf die Bundesligasaison. Da der OSG Baden-Baden gleich mehrere Topspieler aufgrund ihrer anderen Verpflichtungen fehlten, traten sie zweimal mit nur sieben Spielern an. Was am Samstag gerade noch gut ging, kostete am Sonntag einen Mannschaftspunkt: Gegen den FC Bayern München stand es am Ende 4:4. Da die Viernheimer mit 6:2 gegen Deizisau gewannen, liegen sie nun mit einem Punkt Vorsprung auf die OSG an der Tabellenspitze. Danach folgen mit einem weiteren Punkt Abstand Wolfhagen, Bremen und Kirchweyhe. Als einziges Team noch ohne Punkt liegt der MSA Zugzwang auf dem letzten Platz.

Schachbundesliga, vierter Spieltag:

Von Walter Siemon

In der Schachbundesliga nach den zwei Runden des vergangenen Wochenendes in Unterzahl „mit einem blauen Auge davongekommen“ – so drückte es  der 1. Vorsitzende der OSG Baden-Baden, Patrick Bittner, aus. Man könnte auch sagen: Trotz Handicap mit den respektablen Ergebnissen von 4,5:3,5 gegen den SV Deggendorf und 4:4 gegen den FC Bayern München von dritten auf den zweiten auf Tabellenplatz zwei geklettert.

Von David Lobzhanidze

Unsere tschechischen Großmeister Zbynek Hracek und Vlastimil Babula haben in den über dreißig Jahren, in denen sie für den SV Werder spielen, viele wichtige Punkte beigesteuert. Auch diesmal war es nicht anders: Mit vier Siegen aus vier Partien haben sie erheblich zum erfolgreichen Schachwochenende beigetragen.

Von Gerald Hertneck

Zu Gast hatten wir Tabellenführer Viernheim und die "ukrainische Nationalmannschaft", das ist der Spitzname der Mannschaft aus Wolfhagen, die von einem in Deutschland wohnhaften Ukrainer (Josef Resch) gemanagt wird. Gehandicapt waren wir noch dazu dadurch, dass user Spitzenbrett ein starkes Turnier in London gespielt hatte, und daher nicht verfügbar war. Ehrlich gesagt hatte ich daher die Kämpfe schon vor dem Wochenende innerlich abgeschrieben.

Von Jörg Wengler

Auch am zweiten Wettkampfwochenende der laufenden Saison in der Bundesliga konnte die 1. Mannschaft des FC Bayern München voll überzeugen und geht mit nunmehr schon 5 Punkten auf dem Konto in die Weihnachtspause. Und das, obwohl nach zwei kurzfristigen, teils auch krankheitsbedingten Ausfällen noch kurzfristige Änderungen der geplanten Aufstellung nötig waren. Dies hielt die Mannschaft aber nicht davon ab, sich an beiden Tagen hervorragend in Szene zu setzen.

„Spitzenreiter!“ steht an dieser Stelle gelegentlich. Heute könnte es hier gleich doppelt stehen. Unsere erste Mannschaft in der Bundesliga sowie unsere zweite Mannschaft in der zweiten Liga Süd haben ein sportlich perfektes Wochenende mit jeweils zwei Siegen absolviert. Die Belohnung: Platz eins in der Tabelle, jeweils vor Baden-Baden bzw. deren Zweitvertretung. Der einzige Wermutstropfen war technisch/organisatorischer Natur, eine nicht funktionierende Liveübertragung der Bundesliga aus München.

Das Münchner Derby am Samstag in der Schach-Bundesliga erinnert stark an den Klassiker im Fußball: Die „Sechzger“ als krasser Außenseiter, der FC Bayern München in der haushohen Favoritenrolle, auch wenn die große Zeit der Bayern als Schach-Serienmeister schon mehr als ein Vierteljahrhundert her ist. „Die Situation ist mit 1860 vergleichbar, wir sind auch traditionsreich“, meint Michael Reiß vom Münchener Schachclub 1836, der bis in die 60er Jahre mit Wolfgang Unzicker das bundesdeutsche Schach beherrschte. Aber, betont der Vorsitzende des MSC 1836 im nächsten Atemzug: „Heutzutage haben wir keine Chance gegen die Bayern! Die haben eine tolle Mannschaft. Diesbezüglich muss ich ihnen Respekt zollen.“

Oben ein Vier-, unten ein Dreikampf. Als Sieger des elften Spieltags am Donnerstag dürfen sich die bislang glücklosen Augsburger fühlen, die doppelt punkteten, während ihre Tabellennachbarn Düsseldorf und Dresden Befreiungsschläge verpassten. Nach einem 7,5:0,5 über König Tegel bleibt für Augsburg die Chance greifbar, am Ende auf einem Nichtabstiegsplatz zu stehen, während die Berliner davon ausgehen müssen, dass ihr Jahr in der höchsten Spielklasse mit dem Abstieg endet. Augsburg, Dresden und Düsseldorf bilden jetzt das Trio mit vier Punkten, das um den Platz überm Strich kämpft.

Weil Düsseldorf die wankenden Solinger nicht umzustoßen vermochte, weil zudem Hamburg gegen Baden-Baden mehr als zwei Svanes gebraucht hätte, bleibt oben alles beim Alten. Viernheim und Baden-Baden marschieren vorneweg, Solingen und Deizisau bleiben auf Tuchfühlung. Dahinter: sieben Mannschaften, die das Abenteuer GRENKE-Endrunde ohne Druck genießen können.

Deizisau ist draußen. Nach der 3:5-Niederlage des Vizemeisters gegen den Hamburger SK am zwölften Spieltag bleiben drei Teams, die um die Meisterschaft kämpfen: Viernheim, Baden-Baden und Solingen. Die SF Deizisau liegen drei Spieltage vor Saisonende als Vierter jetzt sechs Punkte zurück.

Dresden könnte drinbleiben. Zumindest haben sich die Dresdner im Dreikampf um den Platz überm Strich mit ihrem Sieg am Freitag über König Tegel einen kleinen Vorsprung erarbeitet. Entscheiden werden die direkten Vergleiche in den letzten drei Runden. Dresden, Düsseldorf und Augsburg spielen noch untereinander sowie gegen Aachen.

Nach Richard Rapport erschien am Freitag ein weiterer Import vom Kandidatenturnier in Madrid an den Baden-Badener Brettern. Fabiano Caruana war angetreten, um sicherzustellen, dass vor den entscheidenden Matches gegen Deizisau (Samstagvormittag) und Viernheim (Samstagabend) die weiße Baden-Badener Weste unbefleckt bleibt. Viernheim, 8:0-Sieger über Düsseldorf, konterte diese Personalie mit dem Einsatz von Shakh Mamedyarov. Nun ist die Frage, ob Baden-Baden am Samstag noch einmal personell nachlegt. Der Baden-Badener Edelkader würde zum Beispiel erlauben, mit Anish Giri einen weiteren Weltklassespieler in die entscheidenden Gefechte zu schicken.

Die OSG Baden-Baden steht vor der Titelverteidigung. Am 14. Spieltag im mutmaßlich entscheidenden Match gegen den punktgleichen Co-Tabellenführer SC Viernheim gelang den Badenern ein 5:3-Sieg. Am Sonntag gegen den Tabellendritten SG Solingen würde Baden-Baden ein 4:4 zur erneuten Meisterschaft reichen. Es wäre der 15. Titel in 16 Spielzeiten.

Die vier Absteiger in die zweite Bundesliga stehen fest. Augsburg, Düsseldorf, König Tegel Berlin und Aachen werden in der kommenden Saison in der zweiten Bundesliga spielen. Dresden hat sich durch ein 6,5:1,5 gegen Aachen gerettet, während Düsseldorf ein 4:4 gegen Augsburg nicht reichte. Nur im Fall eines Sieges hätten die Düsseldorfer die Chance gehabt, am 15. Spieltag Dresden durch einen Sieg im direkten Vergleich zu überholen.

 

Im Endspiel in der fünften Stunde entschieden die Titelverteidiger aus Baden-Baden den zentralen Kampf der Saison am 14. Spieltag gegen den punktgleichen Co-Tabellenführer Viernheim für sich. Wie praktisch, dass für die Schachbundesliga der führende Endspielexperte der Welt (darunter machen wir es nicht) bereit steht, Endspielfeinheiten zu erhellen und -geheimnisse zu lüften. Karsten Müller nimmt unter die Lupe, was am Samstag geschah - und Georgios Souleidis auch. Der große Grieche hat wenige Stunden nach dem Ende der 14. Runde ein Video zum Bundesligafinale veröffentlicht.

Es war eine kuriose Saison, die kürzeste der Bundesligageschichte, die erste, die in einem Fußballstadion endete. Da passt es ins Bild, dass der letzte Spieltag mit einer Kuriosität begann und mit einer endete.

Die Uhr zeigte 10, da begannen Sergey Fedorchuk (Viernheim) und Andreas Heimann (Deizisau) ihre Partie. Sofort trat Turnierdirektor Gregor Johann heran - und pfiff die beiden Großmeister zurück. Gespielt werden darf erst, wenn mindestens vier Spieler einer Mannschaft anwesend sind. Die Viernheimer, zwei Minuten verspätet, waren aber erst zu dritt, als die beiden 2600er am sechsten Brett losgespielt hatten. Johann ließ die beiden noch einmal beginnen.

Der letzte Handschlag der Saison 2022: Stepan Zilka (links) und Arik Braun. | Alle Fotos: Paul-Meyer Dunker/Schachbund
Der letzte Handschlag der Saison 2022: Stepan Zilka (links) und Arik Braun. | Alle Fotos: Paul-Meyer Dunker/Schachbund

Die Uhr zeigte 16.30, da spielten ein Brett weiter Arik Braun (Viernheim) und Stepan Zilka (Deizisau) immer noch. Baden-Baden stand längst als Meister fest, alle Beteiligten sehnten die Siegerehrung herbei - nur diese beiden hatten sich beim Stand von 3,5:3,5 in ein Endspiel verbissen, das Zilka mit aller Macht gewinnen wollte, so sehr, dass er am Ende aufpassen musste, mit seinem Springer gegen drei Bauern nicht zu verlieren. Die Seeschlange und mutmaßlich (?) längste Partie der Saison endete nach 156 Zügen mit einem Patt.

Dass die OSG Baden-Baden zum 16. Mal in 17 Jahren deutscher Mannschaftsmeister wird, war keine Überraschung. Die Weltauswahl aus der Kurstadt schlug im direkten Duell den SC Viernheim mit 5:3 und lag am Ende der Bundesliga-Saison mit makellosen 30:0 Punkten vor dem Verfolger (27:3). Eine größere Überraschung war hingegen bei der Endrunde im Bremer Weserstadion, dass der Münchener SC 1836 im Derby den FC Bayern München mit 4,5:3,5 bezwang. Zudem überflügelte der Aufsteiger bei jeweils 15:15 Zählern die Bayern dank der Brettpunkte mit 63 gegenüber 62 hauchdünn als Tabellenneunter.

Ein Rückblick auf die Saison und die GRENKE-Endrunde von Rainer Polzin

SF Berlin I, unsere erste Mannschaft in der Schachbundesliga, war wie fast immer in den letzten 25 Jahren mit dem Ziel Klassenerhalt in die neue Spielzeit gestartet. Die Vorsaison war mit Platz 7 und der Endrunde in Berlin gut gelaufen, eine Wiederholung schien dank der starken Konkurrenz ausgeschlossen. Der Saisonstart war solide, gute Ergebnisse wie der Sieg gegen München 1836 und das tolle Unentschieden gegen die Schachfreunde Deizisau wechselten sich mit eher schwächeren Vorstellungen wie gegen Düsseldorf ab. Aber im Sinne des Klassenerhalts lief es gut. Vor dem Finale in Bremen standen wir mit 9-11 Punkten auf einem ordentlichen 10. Platz, nach unten ging fast nichts mehr.